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Bei den Hauptsymtomen für die AD(H)S Diagnose, finde ich mich Überhaupt nicht wieder, Null und hatte ich (54) auch noch nie.
ZB. Unpünktlichkeit
kein Zeitgefühl
Unordnung
Finanzprobleme
Antrieblosigkeit
Mehr fällt mir gerade nicht ein...
Welches Symtom hat jeder, wenn es das überhaupt gibt?
ZB. Vergesslichkeit
Unkonzentriert (leicht abgelenkt)
Danke und Gruß,
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Meines Wissens ist die Reizfilterschwäche bzw. Reizoffenheit bzw. Hochsensibilität IMMER Voraussetzung.
Das äußert sich in zu vielen gleichzeitigen Sinneseindrücken, die ungefiltert ins Gehirn gelangen.
Man lässt sich durch Geräusche, Gerüche etc. extrem leicht ablenken, weil das Gehirn nicht gut sortiert, was wichtig ist.
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Was meinst Du mit Hochsensibilität in verbindung mit ADHS?
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• kannso
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Naja, Hochsensibilität ist sozusagen der schöne Ausdruck für Reizfilterschwäche ;-).
Es klingt gut, es gibt zig Internetforen dazu, und es betrifft ca. ein Fünftel aller Menschen.
Gabor Mate in "Scattered Minds" sagt, grob verkürzt, dass ADHS eigentlich Hochsensibilität plus ungünstige Kindheitsbedingungen ist. Damit kann ich mich sehr gut identifizieren.
Was hier im Forum mal gesagt wurde, war, dass in diesem Konzept die exekutiven Funktionsbeeinträchtigungen bei ADHS nicht richtig berücksichtigt sind.
Das stimmt m.E., da die ja nicht nur auf Reizüberflutung zurückgehen.
Eine alte Diagnosebezeichnung für ADHS ist "minimal cerebral disorder", was eigentlich heißt, irgendwo ist dein Gehirn minimal nicht normgerecht verdrahtet, aber man weiß nicht wo und was es für konkrete Auswirkungen hat.
Hier kommen die ganzen Teilleistungsschwächen ins Spiel, also dass man vielleicht Lese- Rechtschreibschwäche hat usw.
So oder so finde ich extrem schwer zu unterscheiden, was nun konkret angeboren, also theoretisch diagnostisch nachweisbar, und was erworben, also durch Erziehung, Gesellschaft und Lebensbedingungen generell beeinflusst, ist.
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DAS, was in meinem Kopf abgelaufen ist, nachdem ich Deine Frage gelesen habe, stelle ich mir vor, läuft im Prinzip bei jedem ADHS-betroffenen Menschen (mehr oder weniger ausgeprägt) ab, da die Vernetzung in ADS-Gehirnen durch unsere 'Art zu denken' ständig trainiert wird, also eine stabile Netztstruktur entsteht, währen bei neurotypischen Menschen eher lange Straßen trainiert/ausgeprägt/vorhanden sind.
Der Neurotypische verfolgt eine Idee nach der anderen, also nacheinander. Bei/mit diesem 'Netzt im Kopf' bei zB ADHSbetroffenen, rennen die Gedanken jedoch nicht geradeaus sondern ständig um Ecken, mit verschiedensten Auswirkungen (unkonzentriert, kreativ usw).
Konkret lese ich also Deine Frage, - und ich will Dich auf 'Impulskontrollstörung' hinweisen.
- Dazu fällt mir 'Leitsymptome' ein, hatte Emely kürzlich gepostet.
- Ich ggle, finde diese Website, will Dich darauf aufmerksam machen.
- Es fällt mir schwer einen Hinweistext zu formulieren,
- also ggle ich nochmal direkt im Forum und finde im Gespräch direkt mit Dir :
(17.05.2021 16:08)Emely schrieb: Eine gestörte Emotionsregulation ist übrigens eines der Leitsymptome einer ADHS.
Eigtl. wollte ich Dich nur auf die Impulsivität hinweisen. Unter diesem Symptom leide ich schon immer - und Du leides mMn darunter auch, was ich aus Deinen Beiträgen entnehme.
Gestörter/mangelnder Antrieb kenne ich erst im Alter. Konzentrationschwierigkeiten habe ich nicht oder stören mich nicht. Was es sonst noch gibt .
Also, eigtl. wollte ich Dich nur auf die Impulsstörung/Emotionsregulationsschwäche hinweisen. Indem ich nun aber diesen langen Text hinschreibe, das mache ich grade bewusst so ausschweifend, beschreibe ich eben auch dieses gefühlte 'Chaos im Kopf', ewigen Nachdenkens, manche nennen es Grübeln, über jedweden Reiz, der einem über den Weg läuft (weil ohne Reiz-Filter, Netz-Denken u.a.) ... und bin jetzt völlig fertig ... weil im Alter eben auch eine verkürzte Aufmerksamkeitsspanne hinzugekommen ist bei mir.
Und meine kurze Antwort auf Deine Überschrifts-Frage lautet:
Da jedes ADHS anders ist, gibt es DAS mMn nicht .
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(08.06.2021 11:27)marie schrieb: bei jedem ADHS-betroffenen Menschen (mehr oder weniger ausgeprägt) ab, da die Vernetzung in ADS-Gehirnen durch unsere 'Art zu denken' ständig trainiert wird, also eine stabile Netztstruktur entsteht, währen bei neurotypischen Menschen eher lange Straßen trainiert/ausgeprägt/vorhanden sind.
Das finde ich sehr schön gesagt, Marie! Es mangelt tatsächlich an gut ausgebauten Straßen ;-).
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Ich bin au h sehr pünktlich.
Finanzprobleme habe ich auch nicht.
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Für mich neben der Reizfilterschwäche das Hauptmerkmal von ADHS ist, dass ich mich auf mich selbst nicht verlassen kann.
In keiner Hinsicht.
Mein Gehirn macht mit mir, was es will. Ich kann nicht darauf vertrauen, dass ich zu einem bestimmten Moment Zugriff auf alle Funktionen habe. Ich werde mitunter einfach so im Stich gelassen.
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(08.06.2021 16:01)Zebramama schrieb: Mein Gehirn macht mit mir, was es will. Ich kann nicht darauf vertrauen, dass ich zu einem bestimmten Moment Zugriff auf alle Funktionen habe.
Geht mir auch teilweise so. Aber nur bis zu einem gewissen Grad. Es kann tief runter gehen, aber ich habe (mittlerweile) immer die Gewissheit, dass ich da wieder hochkomme. Ich vertraue darauf, dass ich irgendwann die richtige Lösung finde. Bis dahin kann es aber ne Menge Rückschläge geben und nach einer richtigen Lösung gibt es auch durchaus wieder ne Menge falscher...
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Ich weiß es nicht !
Denke an Gerechtigkeitssinn... (ausgeprägter, extremer)
Eigensinniger (gegen den Strom/unangepasster)
Kreativ ( unkonvensionelle Herangehensweise in allen Lebensbereichen möglich)
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(08.06.2021 16:01)Zebramama schrieb: Mein Gehirn macht mit mir, was es will. Ich werde mitunter einfach so im Stich gelassen.
ja. da fehlen mir die worte.
wenn du jemandem (oder ein kind dem lehrer)
DAS als fakt mitteilst, wer wird das glauben?!
in meiner wahrnehmung führt adhs oft zu seelischer behinderung.
in deinen zwei sätzen steht der grund dafür.
man ersetze 'gehirn' durch ein anderes organ, zB herz oder auge.
niemand würde sagen 'stell dich nicht so an!'
oder 'musst dich einfach nur mehr anstrengen.'
lichen dank für deine beschreibung.
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(08.06.2021 17:41)marie schrieb: Zitat:Mein Gehirn macht mit mir, was es will. Ich werde mitunter einfach so im Stich gelassen.
ja. da fehlen mir die worte.
wenn du jemandem (oder ein kind dem lehrer)
DAS als fakt mitteilst, wer wird das glauben?!
Tatsächlich würde ich das niemandem sagen, und ich erwarte auch nicht, dass man mir glaubt. Ich bin schon froh, dass ich es wenigstens selbst verstanden habe ;-).
Ich bezog mich auch eher auf situatitve Momente, also nicht Phasen, in denen ich niedergeschlagen bin, oder Tage nach einer schlaflosen Nacht.
Mein Kopf ist manchmal so überladen, dass ich so etwas wie Wortfindungsstörungen habe, weil einfach zu viele Themen gleichzeitig herumtoben und ich eigentlich gerade gedanklich woanders bin aber hier und sofort reagieren muss.
Wie ein Interessenkonflikt im Kopf.
Das lässt sich schon auch sortieren, aber es dauert halt.
Ich könnte damit z.B. nie in die Politik, aber wahrscheinlich schaffen sie es dort auch ohne mich ;-).
Emely hatte irgendwo über ASS und die Dominanz von intrinsischer Motivation geschrieben, das war für mich der allergrößte AHA-Effekt bisher.
Es ist nicht, dass blankes Chaos in meinem Kopf herrscht oder dass ich generell unkonzentriert bin. Ich kann mich extrem konzentrieren, wenn ich will.
Ich weiß auch ganz genau, an welchen Themen mein Gehirn gerade arbeitet.
Es sind nur oft so viele gleichzeitig, und manchmal WILL ich gerade ein anderes Thema bearbeiten als das, was z.B. arbeitstechnisch relevanter wäre, und dann funktioniere ich nicht richtig.
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(09.06.2021 05:31)Zebramama schrieb: Es sind nur oft so viele gleichzeitig, und manchmal WILL ich gerade ein anderes Thema bearbeiten als das, was z.B. arbeitstechnisch relevanter wäre, und dann funktioniere ich nicht richtig.
DAS verstehe ich sehr gut.
'Man' hat in solchenMomenten den Anspruch dass das Gehirn beides kann -> Den/die gewollten Gedankenstränge zu bearbeiten UND nach außen entsprechend der dortigen/ganz anderen Situation, dennoch angemessen zu reagieren.
DAS konnte ich, bis ich etwa 40 Jahre alt war. Doch dann war Schluss mit lustig. Wortfindungsstörungen traten in mein Leben, oder Unsicherheit im Umgang mit Menschen. Ich war bis dahin (neben privat, grins) auch öffentlich (politisch) sehr aktiv und war mir bewusst, jede Situation meistern zu können. Das war plötzlich vorbei.
Boah, und jetzt hier ist mir das grade 'alles schon wieder zu anstrengend'. Ich will den PC einfach nur ausschalten und mich wieder hinlegen. Genau. Und das mache ich jetzt auch. Weil: Hier 'darf' ich das. Hier wird es verstanden. Es besteht kein anderer Anspruch, als den, den jeder an sich selbst hat. So Foren haben doch echt was Gutes .
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Ich würde behaupten, ein sehr gutes Zeitgefühl zu haben, aber nur kurzfristig. Also ich "spüre" Zeit, aber Termine die morgen sind, erscheinen mir unrealistisch, resp. inexistenz. Es gibt also wirklich nur "Jetzt" und "Nicht Jetzt".
Ich meinte, eines der zwingenden Symptome sei die exekutive Dysfunktion, also "ich will, aber kann (jetzt) nicht". Da gehören die Wortfindungsstörungen ebenso dazu wie die Unfähigkeit, das Papier, was seit einer Woche am Boden liegt und mich stört (mich wirklich stört!) aufzuheben.
Entscheidend dürfte sein, wie wir aufwachsen, denn in einem liebevollen "Elternhaus" lernt man natürlicherweise Strategien, mit dem eigenen Gehirn zu arbeiten, ohne dies bewusst zu tun.
So hat meine Mutter als Kind mit ihrem Vater erarbeitet, wie sie ein Budgetbuch führen kann, was für sie funktioniert. Einfach, weil er gemerkt hat, dass sie da irgendwie Hilfe braucht.
Dadurch hatte sie nie finanzielle Probleme oder Unordnung. (Meine Mutter wurde zwar nie diagnostiziert, und ist tot, aber rückblickend hatte sie einige Symptome.)
Ich mache das mit meinem Kind ähnlich, und zwar schon bevor ich auch nur ansatzweise ahnte, dass ich ADHS habe. (Von meinem Kind weiss ich es nicht, die Diagnosen sind bestenfalls uneindeutig.) So lernt es von mir, ausserhalb der Norm zu handeln. Zum Beispiel, dass man fünfzehn Scheren haben kann, weil man sie an fünfzehn verschiedenen Orten braucht, und es einfacher ist, sie dort zu haben wo man sie braucht, anstatt zwei an einem Ort, wo man sie immer wieder zurücklegen muss.
Versteht man, was ich sagen will?
Ich glaube, es wäre einfacher für uns, dir zu antworten, wenn du uns sagst, welche Symptome du denn hast, anstatt welche du nicht hast.
@ Zebramama Ja! genau das! Ich hab manchmal das Gefühl, mein Gehirn ist ein Büro, das eine Party feiert, und ich wurde nicht eingeladen und steh vor der Glastür.
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Danke euch!
Ih wollte eigentlich nur Wissen, ob es Symtome gibt, die JEDER AD(H)Sler hat.
Genannt wurde von Zebramama..... Reizfilterschwäche bzw. Reizoffenheit bzw. Hochsensibilität.....
Und
Die Leitsymtome von marie....hat wirklich jeder ADHSler diese Impulsivität?
Ich finde mich total oft wieder aber um mich geht es hier gar nicht mal so.....klar frage ich mich manchmal ob auch diese Diagnose wieder nicht Korekt ist, bbin mir aber doch zu übere 90% sicher.
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(09.06.2021 11:28)Sniper schrieb: Genannt wurde von Zebramama..... Reizfilterschwäche bzw. Reizoffenheit bzw. Hochsensibilität.....
Und
Die Leitsymtome von marie....hat wirklich jeder ADHSler diese Impulsivität?
Reizoffenheit ist kein Symptom sondern eine Ursache.
Impulsivität ist EIN Leitsymptom von mehreren, hat NICHT jeder!
Aber Du stehst grade mMn sowas von auf'm Schlauch
und DAS kennt wohl jeder ADHS-betroffene-Mensch?!
Ich muss grade aufmalen: und auch noch
aber mein Gefühl ist sehr, sehr zugewandt zu Dir .
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Dann helfe mir vom Schlauch runter, bitte.....also bleibt nur Reizfilterschwäche?
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Also, jetzt mal ganz einfach: Fachliteratur!
Gretchen erwähnte die Tage mal iwo die Patientenleitlienie
hab ich grad gegooglt, gefunden und vllt. mags Du das lesen:
http://www.adhs-deutschland.de/Portaldat...tlinie.pdf
(09.06.2021 12:12)Sniper schrieb: ... also bleibt nur Reizfilterschwäche
Nein, Reizfilterschwäche ist doch nur ein anderes Wort für Reizoffenheit und also eine Ursache, kein Symptom.
Und dass Du grade, also in einer aufgeregten 'Das WILL ich jetzt aber wissen'-Situation, gestresst, mMn gefühlt 'den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst' oder eben 'auf'm Schlauch stehst' -> DAS meinte ich oben als SYMPTOM, das jeder von uns kennt.
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Genau mit solchen Situationen habe ich oft Probleme, auch in Foren.
Ich stelle eine Frage, es kommen viele Antworten ABER keine klare Antwort.
marie, du hast in Post 5 gesagt....meiner Meinung nach nicht....
Da niemand eine Einwand hat, ist die Frage also beantwortet, alles andere verwirrt mich nur.
Ich beschäftige mich mit dem Thema erst gut einen Monat und kenne die ganzen Begrifflichkeiten noch nicht, viele sind schlicht Fremdwörter für mich.
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(09.06.2021 13:08)Sniper schrieb: Ich stelle eine Frage, es kommen viele Antworten ABER keine klare Antwort.
Hi Sniper,
das ist doch auch charakteristisch für ADHS: Was wir als Symptom wahrnehmen ist doch wie unsere Persönlichkeit mit dem Symptom umgeht. Darum sind die Symptome ja so verschieden und in Kombination im Prinzip einzigartig.
Ich habe vorgestern eine Talkshow mit autistischen Menschen gesehen, da sagte einer:
"Kennste einen Autisten, kennste einen Autisten!"
Ich finde, der Spruch hat auch Gültigkeit für ADHSler.
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