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Guten Abend zusammen,
und zwar hab ich folgendes Problem und wollte mal fragen ob ihr dagegen Tipps oder Tricks habt.
Und zwar man hat eig viel zutun (Lernen, Haus putz etc) aber man kann sich einfach nicht motivieren und sitz bloß da und macht nichts, bzw geht sinnlos von a nach b und wieder zurück und ruck zuck ist der Tag um. Man macht noch nicht mal was schönes Buch lesen o.ä sondern macht einfach nichts.
Gruß und einen schönen Sonntag Abend.
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Hallo Stollrak,
bei mir hilft da letztlich nur eines.
Und beim Querlesen 'unserer' Erfahrungsberichte
hier im Forum, wirst Du bestimmt auch fündig.
Ich habe grade Deinen Vorstellungstext gelesen
und da Du nichts 'dazu' geschrieben hast,
frage ich direkt nach: Ob Du bereits
ADHS o.ä. diagnostiziert bist?
Dir auch einen schönen Abend.
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(18.04.2021 17:48)Stollrak schrieb: Und zwar man hat eig viel zutun (Lernen, Haus putz etc) aber man kann sich einfach nicht motivieren und sitz bloß da und macht nichts, bzw geht sinnlos von a nach b und wieder zurück und ruck zuck ist der Tag um. Man macht noch nicht mal was schönes Buch lesen o.ä sondern macht einfach nichts.
So etwas habe ich schon mein ganzes Leben mal.
Man hat manchmal keine Kraft, keine Motivation und keine Energie irgendetwas zu machen.
Dann Wiederrum hat man Kraft, Energie und Motivation , bekommt diese irgendwie aber nicht gezielt eingesetzt.
So etwas endet dann oft mit einer mentalen Überforderung in einem und vieles fällt dann noch schwerer wie eh schon.
Brunhilde78 gefällt dieser Beitrag
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Du schreibst ja nun in Deiner Vorstellung über Deine Diagnose und wie Du bisher mit Medikamenten 'umgegangen' bist. Und ich schreibe daher gern meine Erfahrung zu Deiner Frage auf.
Wenn es mir längere Zeit so geht, wie Du es sehr gut beschrieben hast und sich außerdem 'Leidensdruck' aufgebaut hat, entscheide ich mich immer wieder für die Einnahme von Medikamenten, früher Medikinet, jetzt Elvanse.
DAS ist dann das einzige, was mir hilft.
Jedoch 'leide' ich nicht immer unter meinem Nichts-Tun. Und dann bleibe ich eben auch wieder ohne Medikation und lasse die Zeit einfach so an mir vorbeiziehen, erledige nur das Nötigsten und finde das in Ordnung.
Andi gefällt dieser Beitrag
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Vielleicht solltest du es mal mit Plänen versuchen. Ich mache mir immer einen Wochenplan und in den
trage ich dann ein, wann was zu putzen ist usw. Mir hilft das ganz gut.
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Du sprichst mir mit diesem Problem aus der Seele, Stollrak.
Im Moment ist diese Passivität die daraus entsteht mein Hauptproblem, da selbst wichtige Dinge nicht immer erledigt werden. Nicht, weil ich nicht will, sondern weil das allein bei mir einfach nicht ausreicht, um es auch zu tun.
Zur Medikation, naja, ich bin mir unsicher, ob es wirklich das Medikament (Elvanse) ist, das mir hilft, aber ich habe schon den Eindruck, dass es das Anfangen ein klein wenig erleichtert. Ich bin aber noch dabei, das Medikament einzustellen und auszutesten, ob es dir hilft müsstest du wenn du es möchtest selbst ausprobieren.
Murmels Tipp kann ich mich dafür voll anschließen.
Bisher am besten geholfen hat mir eine Vorlage aus dem Internet für einen Haushaltsplan, den ich aber auch für diverse andere Bereiche verwende. Wenn ich genug in einer Woche geschafft hab gibt es eine Belohnung. Ich glaub, dass der ursprünglich für Kinder gedacht war, aber solange es hilft...
Die Spülmaschine aufgeräumt? Cool, ich kann mir ein Häkchen geben. Und wenn ich in einer Woche X Punkte/Haken erreicht habe, gibt es eine Belohnung.
Es ist zwar kein Wundermittel, aber ich sage mir: jeder kleine Schritt zu mehr Aktivität ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Du kannst ausprobieren, ob dir Verbindlichkeiten mit festen Terminen helfen oder/und ob du dir die Möglichkeit gibst, dich dafür zu belohnen, wenn du mal etwas gemacht hast.
Falls jemand anderes noch weitere gute Tipps hat, immer her damit!
Revil O gefällt dieser Beitrag
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(18.04.2021 17:48)Stollrak schrieb: ..und zwar hab ich folgendes Problem und wollte mal fragen ob ihr dagegen Tipps oder Tricks habt.
Und zwar man hat eig viel zutun (Lernen, Haus putz etc) aber man kann sich einfach nicht motivieren und sitz bloß da und macht nichts, bzw geht sinnlos von a nach b und wieder zurück und ruck zuck ist der Tag um. Man macht noch nicht mal was schönes Buch lesen o.ä sondern macht einfach nichts.
Hallo Stollrak,
das was Du hier beschreibst ist eines der Hauptprobleme für Menschen die von einer ADHS betroffen sind. Die meisten von uns leiden unter einer erheblichen Beeinträchtigung der exekutiven Funktionen, die wir zwingend dafür benötigen, Aufgaben zu erledigen, die eben weder spannend noch schön oder kurzweilig sind.
Dazu gehören leider zum Beispiel die Fähigkeit, Handlungsabläufe zu planen, ein gutes Arbeitsgedächtnis, sich selbst beim Handeln beobachten/kontrollieren, Prioritäten setzen, flexibles Handeln etc.
All das kann sich unsereins mühevoll aneignen, braucht dafür aber wesentlich mehr Kraft und Disziplin. Vor allem, wenn nicht von Kindesbeinen an trainiert wurde, was anderen um ein Vielfaches leichter fällt, sind Chaos und Frustration leider meist vorprogrammiert.
Zeitmanagement, Selbstdisziplin, Dranbleiben an der Aufgabe, Belohnungsaufschub....sind auch bei mir immer wieder ein schwieriges Thema.
Mal hilft diese Strategie und mal jene bei mir, aber leider nichts wirklich dauerhaft und schon gar nicht immer wieder gleich gut. Darauf hoffte ich viele Jahre, dass es DEN Weg für mich gibt, um auch nur annähernd das zu schaffen, was Menschen ohne ADHS oder sonstige Beeinträchtigung hinbekommen. Auch für mich geht es leider gar nicht mehr ohne Medikation, dass ich so halbwegs meinen Alltag und vor allem Arbeitsalltag bewältigt bekomme.
Dennoch gibt es natürlich hier und da Hilfmittel und Tricks, mit denen ich mich auch besser aktiviert bekomme.
Eines davon fällt mir sogar spontan ein:
Zum Beispiel nutze ich immer wieder die "Wecker-Methode". Das heißt, dass ich eine Eieruhr auf 15 min stelle und dann gezielt etwas von den eher leidigen Aufgaben mache, um dann weitere 15 oder auch 30 min etwas für mich angenehmes zu tun/tun zu dürfen.
15 min hört sich wenig an, dennoch ist es immer wieder erstaunlich, wieviel ich in der kurzen Zeit doch geschafft bekomme, was sich sonst nicht selten über Stunden hin zieht.
Und wenn ich so einige Intervalle oder auch nur zwei davon hinter mir habe, ist meine Stimmung auch schon wieder sehr viel besser und ich vergesse oft, mit der Eieruhr weiter zu machen, weil ich dann in der Spur bin, die ich brauchte.
Auf jeden Fall ist es immer besser ein wenig geschafft zu haben, als eben gar nicht!
Denn ein schönes Buch lesen etc. erlaube auch ich mir nicht wirklich (meist unbewusst), wenn ich ständig im Hinterkopf habe, was ich ganz dringend erledigen müsste, aber schon wieder nicht mache!!
Oder aber es besteht die Gefahr, dass ich mich mit allerlei Zeugs ablenke und dann abends einen Stimmungsabsturz bekomme, weil ich mich wegen meiner Unfähigkeit schlecht fühle. Unter Stimulanzien kommt das wesentlich seltener vor, aber es kommt weiterhin vor, dass ich schlechtere Tage habe.
Da hilft bei mir lediglich radikale Akzeptanz und die Hoffnung, dass der nächste Tag mehr Kraft und Motivation für mich bereit hält.
Andi, kannso, Revil O gefällt dieser Beitrag
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Vielen Dank erst mal für eure Feedback und Ideen.
Ich werde einiges mal ausprobieren und euch dann ein Feedback geben.
Emely gefällt dieser Beitrag
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Ja, hier auch. Ist halt Teil der Art, wie unser Gehirn arbeitet.
Eine Lösung habe ich noch nicht, das mit dem Wecker funktioniert nur begrenzt.
Aktuell arbeite ich mit einer Therapeutin, die zu mir nach Hause kommt. So hab ich extrinsische Motivation.
Was ich aber festgestellt habe, ist dass dieser Zustand eigentlich eine Abfolge von Zuständen ist. Bei mir durch massive Unterstimulation hervorgerufen.
Was also hilft, ist Stimulation: Musik, Berührung, Nahrung, etc. Aber es muss jetzt sofort und ohne weiteren Aufwand erreichbar sein, also nicht "aufstehen, zum Kühlschrank gehen, Kühlschrank öffnen, Essen herausnehmen, Essen auspacken, Essen zubereiten". Sondern "Arm ausstrecken, Flasche greifen, trinken".
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