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Langeweile, was ist das? Zuhause weiss ich immer etwas das ich machen könnte.
Ich kenne, das Problem höchstens, wenn ich z. B. beim Zahnarzt auf meinen Termin warte, sämtliche Whats app schon gelesen habe, kein Heft zum lesen habe. Oder dasselbe im Zug.
Langeweile heisst für mich, schlicht einfach, ich weiss nicht was ich machen könnte und habe nichts was ich machen muss.
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(10.09.2020 11:19)Henuauso schrieb: Langeweile heisst für mich, schlicht einfach, ich weiss nicht was ich machen könnte und habe nichts was ich machen muss.
... und fühlt sich das für Dich schlimm an oder ist das oke?
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• kannso
Mir geht es so ähnlich, wie Matze beschrieb.
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• kannso
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(09.09.2020 20:23)Matze schrieb: Geistig ist mir oft langweilig, mich langweilt gefühlt 80% meiner Umgebung jeden Tag, egal wieviel ich zu tun habe.
mhm ok diese Langeweile gibt es bei mir dann allerdings auch, das stimmt
.....vor allem beim spülen, bügeln, Wäsche und Hausputz
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Ich habe diese fiese, graue, depressive Pampe fest an mir kleben und da ist gefühlte Langeweile durch Antriebslosigkeit schon ein großes Thema. Aber es ist eben nicht wirklich Langeweile. Im Kopf sind die vielen Ideen schon da, aber die Umsetzung funktioniert nicht mehr. Da hat die Depression das Zahnrad verklemmt.
Ich finde Kannsos Beschreibung schon sehr treffend geschildert. Als meine Depression noch nicht so stark war, gab es bei mir auch immer wieder Tage, an denen ich keine Lust auf eine meiner Ideen hatte. Das schaukelt sich dann hoch, über schlechte Gedankenspiralen bis zur Unruhe.
Ich habe mich an solchen Tagen gerne ins Auto gesetzt und bin irgendwo hingefahren, wo ich noch nicht / selten war, bzw. wo es für mich einfach etwas zu entdecken gab. Neuer Landabstrichinput. Dazu den Fotoapparat eingepackt, damit ich dann was ( bei guter Ausbeute hyperfokusierend) zu bearbeiten habe.
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Aus einem Ratgeberbuch (sorry, Quellen kann ich mir nicht merken, nur einige Sätze gehen mir nie wieder aus dem Kopf) habe ich etwas wie:
Langeweile bedeutet nicht einen objektiven Mangel an Betätigungsfeldern, sondern ihren subjektiven Bedeutungsverlust.
Das entspricht ja Lampignons Beitrag, mir geht es auch so.
Normalerweise arbeitet mein Gehirn eher hyperaktiv, und ich will gleichzeitig ganz viele Dinge machen. Gleichzeitig. Mehreres. Das ist das Gegenteil von Langeweile und blockiert auch irgendwie.
Ab und an gerate ich in eine ganz fiese, lähmende Phase, in der ich mich dumpf und vernebelt fühle. Da ist mir alles egal. Ich empfinde dann nicht einmal Langeweile, ich fühle mich einfach nur leer.
Den letzten Zustand finde ich gruselig. So stelle ich mir Depression vor. Zum Glück verschwindet das bisher immer, wie es gekommen ist.
Ich klammere mich dann an den Satz "Es ist normal, dass man zwei Tage fröhlich und einen Tag traurig ist." und warte, dass es vorübergeht.
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Ich kenne diese Langeweile aus Antriebslosigkeit leider zur Genüge. Eigentlich könnte, bzw. müsste ich so viele Dinge machen. Aber es fehlen Antrieb und Energie dafür. Und dann sitze ich da und weiß nicht, was ich mit mir anfangen soll. Ich möchte ja gern was tun - kann es aber nicht. Das ist für mich dann immer ein sehr quälendes Gefühl, zumal ich ja eigentlich genug zu tun hätte. Sind Antrieb und Energie da, habe ich auch keine Langeweile. Dann gibt es viele Dinge, die ich machen kann; schreiben, malen, lesen, basteln, puzzeln, aber natürlich auch Haus- und Gartenarbeit.
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(09.09.2020 11:51)kannso schrieb: Ein interessantes Thema
Suche nach Reizen
Langeweile
Nicht zu Ruhe kommen.
Manchmal finde ich nicht das, was gerade meinem Bedürfnis entspricht.
Nähen nicht
malen nicht
lesen nicht
Hamam Weg zu weit
kochen keine Lust,
Fernsehen nix drin,
alleine raus auch nicht ,
Film anschauen, den ich mir immer wieder anschauen kann , kein Bock drauf.
Vor mich hin träumen auch nicht, weil ich ins Grübeln komme.
Meine Laune wird dann immer schlechter und im Grunde geht es bei mir nicht um Beschäftigung, sondern um das Gefühl von Einsamkeit.
Wenn ich mit mir im Reinen bin kann ich , das nichts tun geniessen.
Dann träume ich vor mich hin bis ich unruhig werde .
Meistens habe ich keine Langeweile , sondern bin einfach nur müde.
So könnte ich mich am ehernsten auch beschreiben.
Langeweile hatte ich als Kind schon nicht wirklich ,wenn dann nur im Unterricht in der Schule wenn mich der Unterricht eher angeödet hat.
Auch heute als Erwachsener kenne ich keine Langeweile.
Habe und finde immer was um mich zu beschäftigen.
Lesen, Musik hören, im World Wide Web recherchieren, Sport treiben etc.
Wenn ich nichts zu tun habe oder keine Beschäftigung finden kann dann geht es mir einfach nur eher schlecht wie kannso und liege dann oft in meiner psychischen/ mentalen Soße.
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• Emely
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Echte Langeweile kenne ich nicht wirklich. Ich habe einen Partner, zwei Jobs, setze bald mein Fernstudium fort und pflege meine Interessen.
Trotzdem spürte ich an meinem früheren Wohnort eine gewisse Langeweile. Mir fehlten in den letzten Jahren die sozialen Kontakte, das habe ich als extrovertierter Mensch sehr vermisst. Bevor ich 30 wurde, hatte ich viele Freunde und Bekannte, war ständig unterwegs. Dann haben sich die Leute im Laufe der Jahre immer stärker zurückgezogen (Beziehungen, Heirat, Familiengründung, usw.) und es kam vor, dass ich manchmal monatelang am Stück keine einzige Verabredung (abgesehen von meiner Mutter) hatte. Das hat mir doch sehr zugesetzt.
Seit ich in der Heimat meines Partners lebe, sieht mein Alltag anders aus. Er hat einen größeren Freundeskreis, vor Corona gab es immer mal wieder nette Treffen mit der Gruppe. Das ist aktuell leider nicht möglich, aber wir haben noch 2 Einzelpersonen, die hier in der Nähe wohnen und uns sporadisch besuchen.
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(29.11.2020 08:38)Regenbogen schrieb: Echte Langeweile kenne ich nicht wirklich. Ich habe einen Partner, zwei Jobs, setze bald mein Fernstudium fort und pflege meine Interessen.
Bevor ich 30 wurde, hatte ich viele Freunde und Bekannte, war ständig unterwegs. Dann haben sich die Leute im Laufe der Jahre immer stärker zurückgezogen (Beziehungen, Heirat, Familiengründung, usw.) und es kam vor, dass ich manchmal monatelang am Stück keine einzige Verabredung (abgesehen von meiner Mutter) hatte.
In meinem Leben gab es in dem Bezug immer auf`s und ab`s .
Als kleines Kind viel alleine meine Zeit verbracht.
Mutter hat sich mit mir "ihrem Kind" sehr viel Zeit investiert.
Ab dem 13.-14.Lebensjahr mehr soziale Kontakte gehabt.
22-23. Lebensjahr auch wieder sehr viel Lebenszeit alleine verbracht da sich Menschen aus meinem Umfeld auch zurück gezogen hatten. (ebenfalls Beziehung,Heirat ,Familiengründung etc.)
Mit 24. meine eigene erste feste Beziehung und bis gegenwärtig glücklich verheiratet mit.
Nicht wirklich ( bis auf einige Ausnahmen) ist mir die Zeit alleine mit mir schwer gefallen.
Im Gegenteil kann Zeit mit mir alleine wunderbar verbringen und es genießen.
Du beschreibst Dich als extrovertierten Menschen Regenbogen??
Dann bin ich wohl eher das Gegenteil und komme als introvertierter Mensch für mein Umfeld daher.
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Es gibt da bei mir abgesehen von ADHS noch eine Sache. Meine Familie stammt ursprünglich aus einem anderen Kulturkreis. Ich bin zwar in Deutschland geboren und aufgewachsen, habe aber die ersten 6-7 Jahre die deutsche Sprache nicht gesprochen und bin überwiegend im Kulturkreis meiner Familie groß geworden. Meine Eltern hatten viele soziale Kontakte, aber das waren alles keine "richtigen" Deutschen.
Ich war es seit meiner frühen Kindheit gewohnt, dass wir viel Freizeit mit anderen Menschen verbrachten, die teils zur Familie gehörten, aber einige von ihnen waren einfach "nur" Freunde von uns. Wir lebten früher in einer Straßen, in der viele Gastarbeiter-Familien zu Hause waren. Natürlich fiel uns auf, dass unsere deutschen Nachbarn alle viel seltener Besuch bekamen als wir. Aber ich hätte nicht gedacht, dass meine deutschen Freunde später als Erwachsene genauso werden würden wie ihre Eltern und meine Freundschaften sich überwiegend im Sande verlaufen. Das hat mir schon sehr zu schaffen gemacht.
Es ist nicht so, dass ich zwangsläufig Gesellschaft brauche, um meine Interessen zu pflegen. Ich lese und schreibe gerne, höre viel Musik - das kann man auch alleine gut machen. Beim Sport bin ich auch am liebsten alleine, weil ich dann wirklich Sport mache und mich nicht ablenken lasse. Ich war als Single auch schon oft alleine auf Reisen und habe viele Tagesausflüge ohne die Begleitung anderer Personen gemacht. Wozu sollte ich auf alles verzichten, nur weil niemand mit mir kommen will? Trotzdem finde ich es schöner, wenn sich jemand mir anschließt .
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Ich vermisse momentan auch Geselligkeit und soziale Kontakte.
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Oh maaaan...
Ich kann Langeweile nicht ertragen, das ist was ganz, ganz fieses!
Am schlimmsten waren damals zur Teenagerzeit die Familientreffen, an denen ich irgendwie unwichtig war und zwar dabei sitzen musste- aber mitreden durfte ich auch nicht.
Dann die ganzen Geräuschte drumherum und ich war super unruhig.
Normalerweise "tiger" ich dann immer, wie mein Vater sagt- war aber bei diesen Treffen kaum platz.
Ansonsten ist es so, dass ich super unruhig werde. Auch, wenn ich viel beschäftigt sein sollte, entsteht Langeweile. Wenn mich die Tätigkeit eben nicht fordert oder nicht interessiert.
Das lässt sich nur ganz, ganz schwer Beschreiben...
Daraus resultiert allerdings ab und an bei mir- je nach vorheriger Stimmungslage- eine ganz abartige, negative Gedankenschleife mit irgendeinem A***lochgedanken, der gar nichts damit zu tun hatte- aber dann bin ich beschäftigt..
Ich kann mich manchmal nicht so gut ausdrücken diesbezüglich, aber weiß zufällig jemand, was ich meine?
Oft langweile ich mich auch an manchen Tagen bei Dingen, die mir normalerweise Freude bereiten, wie beispielsweise Videospiele.. Sehr seltsam..
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Langeweile kenne ich so gut wie nicht. Mir gehen immer so viele Gedanken durch den Kopf und ich habe so vieles zu tun,
dass es mir da nicht langweilig wird. Habe ja einige Spezialinteressen und da bin ich dann schon ganz gut mit beschäftigt.
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also ich hatte wärend der letzten Jahre keine Langeweile mehr, da ich ständig kreativ was am werkeln bin oder viel Lese und Zeichene
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(14.01.2021 19:43)Lihibra schrieb: Dann die ganzen Geräuschte drumherum und ich war super unruhig.
Normalerweise "tiger" ich dann immer,
Aus deinem Beitrag lese ich eine ganz große innere Unruhe heraus. Das kenne ich von mir selbst aber noch mehr beim Teenager-Zebrakind.
Wir haben das oft, wenn wir uns auf etwas freuen oder eigentlich etwas ganz anderes machen wollen, das aber gerade nicht können/ dürfen, weil Schule oder Home Office ist. Dann zieht sich die Zeit wie Kaugummi.
Da steckt auch eine gewisse Sturheit dahinter, also dass man nicht leicht von einer Sache zur anderen wechseln kann bzw. eigentlich gar nicht will und deswegen nicht kann.
Persönlich gerate ich irrsinnig leicht in einen Hyperfokus. Allerdings nicht unbedingt für die Dinge, für die es gerade angebracht wäre. Dann wird das Warten, bis ich dem Hyperfokus endlich nachgeben kann, unerträglich.
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Für mich bedeutet Langeweile, nichts zu sehen, was ich sehen mag und gleichzeitig nichts zu haben, was mich ablenkt. Beispiel: im Wartezimmer beim Arzt, ich habe das Handy zu Hause vergessen, mir keine ungelösten Sudokus eingesteckt und in den rumliegenden Zeitschriften sind auch keine. (Lesen von Klatsch und Tratsch lenkt mich nicht ab!)
So kann zu Hause nie Langeweile aufkommen, denn entweder setze ich mich in unseren "Ausguck" - Ausblick siehe Avatar - oder ich bin am Laptop und mache irgendwas.
So, alten Thread wiederbelebt :-)
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So einen schönen Ausguck-Platz hatte ich in einem früheren Zuhause auch. Wenn ich da mit meinem Mann gemeinsam saß, konnte ich tief entspannen.
Doch alleine kann ich mich nicht erinnern, je dort nur einfach so gesessen zu haben. Ein relativ starres Bild, und sei es noch so schön und interessant, lädt mich nicht zum Verweilen ein. Da wird mir ganz schnell langweilig, ich wende mich ab und suche nach einem neuen Reiz.
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(03.03.2022 11:44)marie schrieb: starres Bild
Starres Bild? Da drehen sich Windräder tief am Horizont, da fährt mal ein Radfahrer, mal ein Auto, das einen Hund ausführt, mal ein Traktor, da fliegen Vögel, da tummeln sich Rehe, Hasen, da ziehen Wolken, da lichten sich Nebel, ...
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(03.03.2022 11:44)marie schrieb: relativ starres Bild
So verschieden sind halt wir Menschen
mit dem, was wir sehen und verstehen,
und auch damit, was wie lange unsere
Aufmerksamkeit für sich beanspruchen
kann. Ich schrieb nur, wie es bei mir ist.
(03.03.2022 11:44)marie schrieb: und sei es noch so schön und interessant
Damit brachte ich mein Wissen über das,
was Du benennst, zum Ausdruck, aber
der Floh dahinter ist für mich zu klein,
als dass ich interessiert bleiben kann.
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