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Masking (Anpassung): ...im Autismus-Spektrum/ADHS
#1
In diesem gut verständlich geschriebenen Artikel (von Konrad Wolf ) wird über die Anpassung berichtet, die autistische Menschen leisten müssen, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.

Sie kopieren neurotypisches Verhalten, weil sie sonst sehr schnell stigmatisiert und ausgegrenzt werden.

Dieses Übernehmen solcher Verhaltensweisen wird auch als "Masking" bezeichnet.


Click me Hier klicken zum Artikel!


Als ich den Artikel gelesen hatte, dachte ich wieder einmal, wie sehr die Symptomatik von ADHS und z.B. dem Asperger Austismus einander ähneln bzw. fließend ineinander übergehen und wie vieles davon, nicht nur mir persönlich, einigen unsereins doch sehr bekannt vorkommen wird!
Folgende 13 Mitglieder dankten Emely für diesen Beitrag:
  • Kiki41, Regenbogen, Lampignon, Unkrauthexe, Murmel, Butterblume, KTT, Brunhilde78, Minzi, Chubasco, Bassmeister, kannso, Matze
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#2
Das erinnert mich sehr an mein Thema [font]In welchen Situationen setzt ihr die Maske auf bzw. wann verstellt ihr euch?[/font]

Spannend. Danke Emely
Folgende 3 Mitglieder dankten Henuauso für diesen Beitrag:
  • Chubasco, Emely, Brunhilde78
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#3
Ein interessanter Artikel. Danke Emely.
Folgende 1 Mitglied dankten Murmel für diesen Beitrag:
  • Emely
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#4
(12.08.2020 12:10)Henuauso schrieb: Das erinnert mich sehr an mein Thema [font]In welchen Situationen setzt ihr die Maske auf bzw. wann verstellt ihr euch?[/font]

Spannend. Danke Emely

Hallo Henauso,

genau daran musste ich nämlich auch denken, als ich ihn las! Tippitoppi

Und ich weiß, dass dieses "Maske aufsetzen" und ganz gezielte Anpassen eben nicht nur Menschen mit alleiniger oder auch zusätzlicher Austismus-Spektrum-Störungen betrifft, sondern ganz sicher viele unsereins mit ADHS!


Denn ganz allgemein gesagt, um als neurodiverser Mensch einigermaßen und auf Dauer in der neurotypischen (manche sagen auch "normalen") Umgebung zurechtzukommen braucht es nun mal viele Strategien und sehr viel Anstrengung!
Folgende 2 Mitglieder dankten Emely für diesen Beitrag:
  • Kiki41, headcrack
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#5
Liebe Emely

Vielen Dank für den interessanten Artikel.
Ich habe ihn mit Spannung gelesen und mich in vielen Bereichen wiedererkannt auch wenn bei mir kein Autismus diagnostiziert ist. 
Schon seit Kind schaue ich von "normalen" Menschen Muster ab und versuche diese Verhaltensmuster dann in der neurotypischen Umgebung anzuwenden. Hab jetzt auch verstanden, dass das sehr ermüden kann. Es hat mir erklärt, weshalb ich u.A. so müde und erschöpft teilweise bin. Aber der Artikel lässt mich nun noch mehr Verständnis mir gegenüber erbringen.  Smile
Super  Top
Folgende 3 Mitglieder dankten Chubasco für diesen Beitrag:
  • Kiki41, Brunhilde78, Emely
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#6
(12.08.2020 20:03)Chubasco schrieb: Vielen Dank für den interessanten Artikel.
Ich habe ihn mit Spannung gelesen und mich in vielen Bereichen wiedererkannt auch wenn bei mir kein Autismus diagnostiziert ist. 
Schon seit Kind schaue ich von "normalen" Menschen Muster ab und versuche diese Verhaltensmuster dann in der neurotypischen Umgebung anzuwenden. Hab jetzt auch verstanden, dass das sehr ermüden kann. Es hat mir erklärt, weshalb ich u.A. so müde und erschöpft teilweise bin.


Ich fand den Artikel auch sehr spannend und erkannte mich in so manchem darin wieder, besonders als Kind!

Viele von uns haben doch auch die gewissen Autismus-Anteile oder kennen sie zumindest.


Und zudem kennen auch Menschen mit "nur" der ADHS dieses schnell erschöpft sein, wenn sie sich vermehrt in soziale Kontakte begaben und eben in vielerlei Hinsicht anstrengen mussten, um mit der neurotypischen Umgebung Schritt halten zu können, bzw. weil sie neurotypische Verhaltensweisen kopierten.




Es kostet doch auf die Dauer unglaublich viel Energie, gewisse ADHS-typische Verhaltensweisen zu verbergen oder unterdrücken. Ein BurnOut oder eine Depression sind da eigentlich regelrecht vorprogrammiert, denke ich.


Wer von uns wünschte sich denn nicht schon mal in seinem Leben, auch zu den anderen "dazu zu gehören"!?
Folgende 3 Mitglieder dankten Emely für diesen Beitrag:
  • Kiki41, Unkrauthexe, kannso
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#7
Ich kann das so gar nicht. Leider. Ich bin wie ein offenes Buch. Als Kind hat mich das oft in -nun ja- schwierige Situationen gebracht. Inzwischen stehe ich etwas besser zu mir. Aber es gibt noch viel zu lernen.
Folgende 2 Mitglieder dankten Bassmeister für diesen Beitrag:
  • Kiki41, Emely
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#8
Danke für den spannenden Artikel. Möglicherweise liege liege ich da falsch, aber Masking und Überforderung in bestimmten Situationen sind für mich 2 verschiedene Sachen. Während autistische Menschen ihre Umgebung genau betrachten und dann Mimik, Gestik und Reaktionen üben, weil sie merken, dass so andere Menschen wollen, dass man sich so verhält, ist es bei Adhs'lerInnen doch anders. Wir können aus Gesichtern im Normalfall lesen und auch entsprechend reagieren. Das überfordert uns nicht. Was mich oft überfordert, sind die vielen Gespräche, Geräusche, langes Zuhören. Irgendwann lässt meine Aufmerksamkeit nach und ich versuche hilflos den Gesprächen zu folgen. Oder ich denke auch, dass man starke Impulsivität kaum adäquat unterdrücken kann. Und bei einem erfolgreichen Maskieren, müsste man das tun.

Es gäbe noch viel mehr dazu zu schreiben, aber mir fällt es schwer, das aufzudröseln. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Menschen, die das Masking tatsächlich so kennen, wie es gemeint ist, sich vielleicht mal Gedanken über eine 2. Diagnose machen könnten. Masking hat nichts mit der Annahme von unterschiedlichen Rollen in verschiedenen Situationen zu tun.
Folgende 5 Mitglieder dankten Minzi für diesen Beitrag:
  • Kiki41, Lampignon, headcrack, Unkrauthexe, ComsiComsa
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#9
Ich finde Minzi hat glaube ich gar nicht so unrecht , aber ich lasse mich natürlich auch gerne Verbessern.

Ich glaube es gibt ein Unterschied zu Masking und etwas komnpensieren.

Masking ist ja sich etwas antrainieren was nicht vorhanden ist und dann eben "kategorisch" in den Situationen anzuwenden.

Mit ADHS ist ja vieles vorhanden nur nicht abrufbar oder der Reizfilter bringt es durcheinander.
Es ist ja auch oft mehr ein unterdrücken. Dann wenn wir uns Anpassen wollen müssen wir viel Impulse unterdrücken.
Also wenn ich zum Beispiel in einer Fortbildung zu unruhig bin, dann klemme ich mir die Füsse um die Stuhlbeine, oder Spiele mit was in meiner Westentasche. Aber ich mache es ja nicht um einen ruhigen Mensch darzustellen , sondern einfach nur nicht um die Menschen neben mir zu stören. Ich bin ja ansonsten ja Ich so wie ich da sitze , also trage ja keine Maske ,sondern bin so wie immer in all meinen anderen Reaktionen.

Wenn mein loses Mundwerk mal wieder zu flott, dann versuche ich es natürlich zu steuern, weil es sonst andere nervt und manchmal auch unhöflich ist. Aber ich trage dann keine Maske, sondern sorge in dem ich mich reguliere für eine angenehmere Kommunikation. Ich mache es nicht weil es sich so "gehört" oder weil man es muß, sondern weil ich es selbst möchte, weil es für mich dann auch angenehmer ist. Also wenn z.B in einer Dienstbesprechung wenig Zeit vorhanden ist , dann ist es nicht gut rumzukaspern und Scherze zu reissen. Alles was wir nicht schaffen zu besprechen ist für mich ja auch später ein Nachteil.

Bestimmte Kommunikative Abläuf sind ja bei ADHS normal , aber wir sind halt oft drüber und immer zuviel.
Mit Asperger hat man bestimmte Kommunikationsabläufe nicht. ADHS muss sich vielleicht ehr auf Neurotypische regulieren und der Aspie nicht Vorhandenes auf neurotysich antrainieren und es bliebt nicht vorhanden sondern wird nur eingestezt. Ich glaube von daher schon das man da zwischen ADHS und Asperger Masking differenzieren muss

und Beides kostet viel Energie.

und was mir auch unwahrscheinlich viel Energie raubt sind all diese neurotypschen Executiven Funktionen die ich nicht habe, die immer auch einen Rattenschwanz mit sich bringen also auch wenn ich alleine ohne Maske zu Hause bin.
Folgende 4 Mitglieder dankten ComsiComsa für diesen Beitrag:
  • Lampignon, Unkrauthexe, kannso, Minzi
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#10
Liebe ComsiComsa,

danke für Deinen Beitrag.

Du hast es für mich auf den Punkt gebracht.
Vor einiger Zeit sah ich auf YouTube einen Beitrag von Dr. Mark Benecke, im Gespräch mit einer Frau, die über Barrierefreiheit , bei Autismus eine Studie erstellte.
Dem Gespräch zu folgen war anstrengend, und spannend weil die Frau genau das schilderte.
Sie ist Autistin, er sagt von sich das er Aspi ist.

https://youtu.be/K1h6bWr1_Qs

Dieses Video hat mir geholfen zu verstehen was eine Spektrumstörung ist.
Folgende 4 Mitglieder dankten kannso für diesen Beitrag:
  • Lampignon, Emely, Minzi, Matze
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#11
(06.09.2020 10:37)kannso schrieb: ......

https://youtu.be/K1h6bWr1_Qs

Dieses Video hat mir geholfen zu verstehen was eine Spektrumstörung ist.

Herzlichen Dank für den Link Tippitoppi
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#12
Danke, Muetze

mich würde Deine Meinung zu dem Video interessieren.
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#13
(06.09.2020 12:13)kannso schrieb: Danke, Muetze

mich würde Deine Meinung zu dem Video interessieren.

Sehr gerne, wird aber erst gegen Abend oder morgen was weil ich erst noch andere Dinge erledigen muss und möchte mir das Video in Ruhe gönnen Smile


Gruß Matze der hofft dass Er bis dahin noch dran denkt hier seine Meinung nieder zu schreiben
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#14
(06.09.2020 12:17)Matze schrieb:
(06.09.2020 12:13)kannso schrieb: Danke, Muetze

mich würde Deine Meinung zu dem Video interessieren.

Sehr gerne, wird aber erst gegen Abend oder morgen was weil ich erst noch andere Dinge erledigen muss und möchte mir das Video in Ruhe gönnen Smile


Gruß Matze der hofft dass Er bis dahin noch dran denkt hier seine Meinung nieder zu schreiben
Dann schreibe ich einen "Denkzettel" Schalk Lol

besser, bekannt als denk bitte daran Nachricht .
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  • ComsiComsa, Matze
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#15
Hallo kannso Hut

(06.09.2020 12:13)kannso schrieb: Danke, Muetze

mich würde Deine Meinung zu dem Video interessieren.

Erstmal ist es mit den wirklich lauten Nebengeräuschen total schwer am Gespräch dran zu bleiben, ich weiß nicht warum der Typ das Interview gerade dort macht ... Sie sagt "aber es nervt im Hintergrund einfach weiter, Er so "dafür sind wir heute hier und lacht", also wenn der Aspie ist ...ich habe mir das Video zweimal angesaut,
nein glaube ich persönlich nicht.

Das Interview vom Inhalt her fand ich sehr gut, die Stephanie Fuhrmann hat das m.M.n. sehr gut, authentisch und verständlich erklärt, auch der Verein White Unicorn e.V. wo Sie Vorsitzende ist macht einen recht guten Eindruck.


Gruß Matze
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#16
(06.09.2020 10:37)kannso schrieb: Dem Gespräch zu folgen war anstrengend, und spannend weil die Frau genau das schilderte.

Die Geräusche nebenher stressen total.
Dass er das scheinbar ganz locker empfindet, kann ich nicht gut nachvollziehen.

Ich schaue mal weiter................
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#17
Ab ~7:00: "Ich setze sensorische Reize ein, um zu fokussieren."
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#18
Generell, dieses Konzept "Barrieren" trifft doch auch auf uns zu...
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  • Emely
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#19
(12.11.2020 18:57)headcrack schrieb: Generell, dieses Konzept "Barrieren" trifft doch auch auf uns zu...

Ja, ich denke auch, dass das auf die meisten neurodiversen Menschen zutrifft.
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#20
Hab es mal wieder nicht geschafft jeden Post so zu lesen, wie sie es wert gewesen wären, ebenso den Artikel...

Ich möchte trotzdem meine persönlichen Erfahrungen mit euch teilen, auch wenn sie sich teils mit dem schon Gesagten decken.

In meinem Fall ist es wohl wirklich eher das, was hier schon als Kompensieren bezeichnet wurde. Ich habe mir (teils bewusst, aber vermutlich großteils unbewusst) für Orte wie zB die Schule, Arbeit usw. Verhaltensweisen angewöhnt, die man grob als 'unterdrücken' bezeichnen kann.
Hell, sogar bei meinen eigenen Gedanken, auch wenn da dann oft die Angst mit reinspielt, aber für die sind wir ja auch relativ anfällig. Das ist im besten Fall eine harmlose und angemessene Form der Anpassung mit der man sich wohlfühlt, im schlimmsten Fall ist es als würde man einen kleinen Teil von sich mit einem Kopfkissen solange ersticken, bis er sich nicht mehr regt und vorrübergehend bewusstlos ist. Hauptzweck davon dürfte gewesen sein nicht aufzufallen oder weitere Enttäuschungen zu vermeiden.
Wenn es jedoch um gezieltes Anpassen geht bin ich ähnlich wie Bassmeister. Ich kann es kaum und will es zudem eigentlich gar nicht, außer es ist unbedingt notwendig. Bewusst eine bestimmte Verhaltensweise als Maske zu tragen, das liegt mir überhaupt nicht. Da wo es nötig ist treten eher die Kompensationsstrategien auf.

Bei meinem Vater (undiagnostiziert, aber womöglich Asperger) war es anders. Er hatte anerzogene Verhaltensweisen. Deshalb war er bei beruflichen Kontakten, bei denen die gesellschaftlichen Erwartungen recht wichtig sind erfolgreich - soweit ich das beurteilen kann. Aber als Partner und Vater die akuten emotionalen Befindlichkeiten nachempfinden? Damit konnte er wenig anfangen.

Ich glaube jeder lernt mit der Zeit sich anzupassen, auch neurotypische Personen. Das ist im Grunde sogar gut, es gehört zum Zusammenleben dazu und ist wichtig.

ABER:
Je weiter jemand in irgendeinem Punkt zu weit von dem was als öffentlich vertretbar, sprich 'normal', gesehen wird, abweicht, desto mehr rutscht man von der gesunden Anpassung an eine Situation in eine extreme Form der Anpassung. Extrem deshalb, weil sie anstrengend ist und/oder die Außenwirkung eines Menschens im Vergleich dazu, was in ihm vorgeht, zu sehr verzehrt. Was daran gefährlich ist muss ich hier niemandem erklären. Egal ob man es Masking oder Kompensation nennt. Kopieren oder Unterdrücken. Bewusst oder unbewusst. Je nach Persönlichkeit und worin man genau abweicht sieht das halt unterschiedlich aus, aber die Problematik des extremen Anpassens teilen wir mit jedem, der nicht nah genug an dem ist, was offiziell als 'normal' bewertet wird.
Revil O gefällt dieser Beitrag
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