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Hallo ihr Lieben,
ich bin neu im Forum und bräuchte dringend Hilfe. Ich merke, dass ich seit der Geburt meines Sohnes mit meinem ADHS überhaupt nicht mehr klar komme. Ich verzweifle an allem und komme kaum über den Tag. Ich wäre Dankbar für ein paar Tipps von euch für die größten Knackpunkte. Ich hab es mittlerweile mit pflanzlichen Beruhigungsmitteln und Tees versucht, um den Tag zu meistern und innerlich ruhiger zu werden, aber auch um die Menge um mich herum einfach gedämpfter wahrzunehmen.
Wie schafft ihr es, Treffen mit einem weiteren Paar, meist wie wir auch mit Kind zu meistern? Ich kann kaum zuhören, mein Kopf platzt förmlich, wenn die Männer separate reden und die Kinder spielen und ich auch noch einen Gesprächspartner habe, wie es bei Treffen üblich ist. Bei Besuch der Eltern oder Familie geht es mir auch so. Es stresst mich so sehr, dass ich hohen Blutdruck, Sodbrennen und Ohrensausen bekomme.
Wie schafft ihr es, mit Kleinkind, Alltagsdinge zu erledigen, wenn ihr immer aufpassen müsst und der Kleine mit euch sprechen und beachtet werden will. Er ist auch kein ruhiges Kind. Gleichzeitig etwas anderes machen, schaffe ich nicht. Mein Stresspegel ist so hoch, dass mir sogar Wörter entfallen. Unterstützung von der Familie habe ich keine, da alle weiter weg wohnen und das Thema ADHS meine Familie nie interessiert hat. Wir haben alle Probleme und müssen sie meistern, nimm dich also bitte nicht zu wichtig, ist die Antwort.
Ich komme abends kaum zur Ruhe und Schlafen klappt erst in den Morgenstunden.
Was ich bislang gemacht habe: klassische Musik zum runterkommen, alles aufschreiben in meinen Kalender, sobald mir etwas einfällt, was ich nicht vergessen darf, to do liste.
Über Tipps würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße, Quirly
Folgende 1 Mitglied dankten Quirly für diesen Beitrag:
• Emely
Also Puh...hast du dir denn mal Unterstützung per Therapie für ADHS oder Beratungsstelle oder so geholt?
Ohne dem kann ich mir das nicht vorstellen.
Aber erstmal willkommen hier.:-)
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Guten Morgen,
lieben Dank für deine Antwort. Danke, ich freue mich auch den ersten Schritt mit dem Forum gemacht zu haben. Ich glaube, du hast Recht. Ich werde mich einmal nach einer Selbsthilfegruppe bzw. Therapie umsehen. Wobei ich mich sehr schwer damit tue, weil ich durch die äußeren Beiträge, selbst zweifel, dass ich da selbst dran Schuld bin und mich zusammenreißen kann, bzw. mich reinsteiger und das verursache. Hast du denn auch so ähnliche Probleme? Hast du dir Hilfe geholt oder kommst du im Alltag gut zurecht?
Ich habe mir auch vor der Diagnose zeitlebens immer mal Hilfe gesucht. In Beratung oder Therapie .
Und nun mit der Diagnose könnten einige Probleme evtl anders gelöst werden.
Ich finde immer schon gut, und den ersten Schritt, zu sehen und sich einzugestehen, dass man Probleme hat , die länger dauern und tiefer gehen.
Auch, als meine Kinder noch klein waren, brauchte ich Unterstützung/Klärung, auch mal eine Auszeit.
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Danke dir für deinen Beitrag
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Herzlich willkommen hier und als erstes mein ganz großes Mitgefühl für deine Situation!
Das ruft mir ganz stark in Erinnerung, wie es mit meinem Zebrakind als Baby war - damals bin ich wirklich auf dem Zahnfleisch gekrochen.
Auch ich hatte keinerlei Unterstützung - Mann und Freundeskreis alle berufstätig, Familie weit weg, das Zebrakind ein Schreikind mit Schlafproblemen (ADHS wird ja gern vererbt) etc.
Rückblickend würde ich einiges anders machen:
Vor allem - verabschiede dich von deinem Perfektionismus!
Entschleunige den Alltag!
Was du wirklich schaffen musst ist, dass ihr, also du und dein Kind, gesund und fröhlich bleibt.
Das heißt
- dass ihr euch gut ernährt,
- genug Sonnenschein, Bewegung und Sauerstoff bekommt
- ausreichend Schlaf und Ruhezeiten habt
- und euch nicht vor lauter Überforderung die eigentlich zauberhafte erste gemeinsame Zeit verderbt.
Falls du wie ich auch relativ schnell wieder "nebenbei" arbeiten gehen musst, ist das natürlich auch eine Priorität.
Alles andere ist unwichtig.
Was keine Prioritäten sind:
- eine geputzte, makellose Wohnung
- Treffen mit anderen Familien, Bekannten etc., denen man sich nicht gewachsen sieht und auf die man eigentlich auch keine Lust hat
Von Frauen wird ja gern freudiges und perfektes Multitasking erwartet, und so brav wie wir meistens sind, verbiegen wir uns bis zum Zusammenbruch, um dem gerecht zu werden.
Das müssen wir nicht.
Sei egoistisch! ADHS hin oder her, du hast ein Recht auf Ruhezeiten.
Vor allem - nimm dein Kind und genieße es.
Die Zeit mit einem kleinen Kind, vor allem wenn es ev. auch ein ADHS-Kandidat ist, ist eine Herausforderung, aber sie geht auch sehr schnell vorbei.
Dein Kind ist jetzt deine Priorität. Eure Beziehung ist am wichtigsten. Das müssen die anderen nicht verstehen aber akzeptieren. Es ist ein vorübergehender Ausnahmezustand.
Ich bedaure sehr, dass ich die ersten Jahre wie du im Alltagsstress versunken bin, bloß weil ich meinte, es allen recht machen zu müssen.
Fordere Zeiten ein, die du ganz für dich hast.
Bei mir war es damals der Samstagvormittag für ein paar Stunden, in denen mein Mann übernommen hat.
Erwarte den Unwillen von den anderen, wenn du für dich angenehme Situationen einforderst, aber bleib stark und bestimmt!
Ich wünsche dir herzlich alles, alles Gute!
Revil O gefällt dieser Beitrag
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Hallo Quirly,
ich fand die erste Zeit mit Kind auch total schwierig. Ich bin froh, dass Junior jetzt schon größer ist. Ich rate Dir auch: Mache eine Verhaltenstherapie und nimm vielleicht Medikamente, wenn dir das hilft. Auf jeden Fall liegen deine Probleme nicht daran dass du dir nicht genug Mühe gibst.
Treffen mit anderen waren für mich nie ein Problem. Aber wenn das für dich schwierig ist, dann lass es bis auf weiteres. Vielleicht kannst du dich mal mit einer Freundin alleine treffen ohne Kinder.
Revil O gefällt dieser Beitrag
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Hallo Quirly,
das kann ich so gut nachempfinden.
Meine Kinder sind zum Glück mittlerweile groß, aber in den ersten Jahren war es der Horror.
Meine Tochter war ein Schreikind, man konnte wirklich gar nichts anfangen, weil sie beim kleinsten Geräusch wieder da war
Hilfe hatte ich auch kaum, es wollte ja niemand auf sie aufpassen, weil sie so war.
Ich hab natürlich auch versucht meine gesellschaftlichen Pflichten (Krabbelgruppe, Babyschwimmen, treffen mit anderen...) zu erledigen. Aber es tat mir nicht gut und es gab mehrfach unschöne Szenen wenn es mir dann extrem zu viel wurde.
Am liebsten war ich alleine mit ihr, wir sind stundenlang spazieren gewesen, haben auch einfach nur rumgeklönt zu Hause.
Natürlich gab es mehrfach auch Stress mit dem Partner und dessen Familie, weil ich dieses ständige Besuchsgedöns (abends und am Wochenende) nicht ausgehalten habe.
Ich war immer die Böse, weil ich früher nach Hause bin, einfach auch Mal alle nach Hause geschickt habe...
Was denke ich ganz wichtig ist, wirklich "Nein" sagen lernen und vor allem auf sich selbst zu hören.
Meistens ist es ja so, bei mir zumindest, dass ihr für andere gut die Partei ergreifen und sehe wenn es einem anderen nicht gut geht mit etwas. Dann versuche ich zu entlasten.
Vielleicht kannst Du, wenn es Dir schwerfällt es für Dich zu tun, es für Deinen Sohn tun. Was tun ihm gut, wie fühlt er sich bei solchen Treffen, kann er mit Dir zusammen einige Sachen übernehmen, damit seine Aufmerksamkeit nicht zu kurz kommt.
Meine Kinder haben beide schon früh Aufgaben bekommen im Haushalt, die sie dann mit mir zusammen und später alleine gemacht haben.
Auch Ruhephasen haben wir gemeinsam gemacht und es war ein Heidenspaß für alle.
Vielleicht hilft Dir das ja ein wenig weiter.
LG Dukeossi
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@Quirly: Ich weiss erst seit seit 1,5 Jahren von meinem Ads. Nach der Geburt meines Sohnes hat meine Schwiegermutter 2 Monate für uns gekocht. Mein Man hat eingekauft und die Putzfrau hat geputzt. Trotzdem war mir alles zuviel. Das hat keiner verstanden. Ich war überall beim Babyschwimmen, Pekip Eltern-Kindturnen usw. Heute würde ich das nicht mehr alles machen.
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Hallo Quirly,
du kannst mir echt leid tun in deiner momentanen Situation. Du solltest dir auf jeden Fall, wie auch schon andere vor mir geraten haben,
professionelle Hilfe suchen. Vielleicht wäre auch eine Verhaltenstherapie etwas für dich. Und du solltest vielleicht mal so Art Tagespläne
erstellen, damit du auch mal Ruhezeiten für dich hast.
LG Murmel
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(06.03.2021 22:07)Quirly schrieb: Hallo ihr Lieben,
ich bin neu im Forum und bräuchte dringend Hilfe.
Hallo Quirly,
es tut mir sehr leid, dass es Dir gerade so geht, wie es Dir geht und Du hier bereits beschrieben hast.
Darum möchte ich Dir einerseits ebenfalls (wie schon einige hier vor mir) mein Mitgefühl und Verständnis diesbezüglich ausdrücken und andererseits noch einen zusätzlichen Tipp geben, damit Du auch das komplette Angebot unserer kleinen Oase hier wahrnehmen und nutzen kannst.
Ich vermute nämlich, dass Du um die folgende Möglichkeit gar nicht weißt, oder doch!?
Wenn Du hier in diesen Bereich mal schaust bei
https://adhs-oase.de/forumdisplay.php?fid=77
kannst Du Dich dort gern mit ein paar zusammenfassenden Worten nochmal "offiziell" vorstellen.
Das entscheidende dabei ist, dass die anderen User allgemein eine grobe Idee bekommen, mit wem sie es zu tun haben und welche Fragen die Person ins Forum führen. Einiges davon hast Du ja hier im Thread bereits geschrieben.
All das ist keine Pflicht, hätte nur den Vorteil für Dich, dass Du als vorgestellter User in weiteren Bereichen lesen und schreiben kannst, was Dir im Moment als derzeitig lediglich registrierter User noch nicht möglich ist.
Du kannst dort den schwarz unterlegten Button "Thema erstellen" und etwas allgemeines über Dich schreiben.
Wie viel Du schreiben und was Du über Dich verraten möchtest, entscheidest Du selber.
Ein für die Freischaltung zuständiges Teammitglied wird Deinen Beitrag möglichst zeitnah lesen und Dich dann freischalten für die restlichen Rechte im Forum.
Ab diesem Zeitpunkt siehst Du dann in den nicht öffentlichen Bereichen weitere Themenbereiche und Beiträge.
Deinen von Dir bereits eröffneten Thread hier könnten wir dann zum Beispiel auch in einen weniger öffentlichen Bereich verschieben und dort weiter mit Dir schreiben. Nur wäre das derzeit völlig sinnfrei, solange Du ihn dann selber gar nicht mehr lesen könntest.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag und ein hoffentlich gutes und hilfreiches Miteinander hier in der ADHS-Oase.
Liebe Grüße
Emely
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Quirly herzlich Willkommen hier erstmal.
Ich bin weder eine Frau noch Mutter oder ein Elternteil aber vieles was du schreibst hat mich sehr berührt und echt auch getroffen.
Ich denke du hast in deinem Leben schon so einiges durch und alleine die Ignoranz aus deinen engsten Umfeld tut mir wirklich sehr leid !!
Leider habe ich hier auch nicht unbedingt hilfreiche Tips wie man dir hier auf die Schnelle helfen könnte??
Hast du denn eine offizielle Diagnose??
Und wenn ja seit wann bist Du diagnostiziert??
(06.03.2021 22:07)Quirly schrieb: Ich hab es mittlerweile mit pflanzlichen Beruhigungsmitteln und Tees versucht, um den Tag zu meistern und innerlich ruhiger zu werden, aber auch um die Menge um mich herum einfach gedämpfter wahrzunehmen.
Auch in solchen Versuchen erkenne ich mich so gut wieder ..... schon als Kind mit 11 Jahren !!
(06.03.2021 22:07)Quirly schrieb: Wie schafft ihr es, Treffen mit einem weiteren Paar, meist wie wir auch mit Kind zu meistern? Ich kann kaum zuhören, mein Kopf platzt förmlich, wenn die Männer separate reden und die Kinder spielen und ich auch noch einen Gesprächspartner habe, wie es bei Treffen üblich ist. Bei Besuch der Eltern oder Familie geht es mir auch so. Es stresst mich so sehr, dass ich hohen Blutdruck, Sodbrennen und Ohrensausen bekomme.
Ich kann heute immer nur versuchen so lange soziale Interaktion zu machen wie es nur geht und dann für mich die Reissleine zu ziehen und meinen Besuch / das Treffen für mich sofort zu beenden!!
Seit ich mich auf den Weg in die Diagnose begeben habe ist das Verständnis bei meiner Frau jetzt da für mein Verhalten und sie ist durch mein Verhalten nicht vorm Kopf geschlagen.
Früher als ich lange noch nicht wusste was mit mir los ist habe ich mich bei solchen Anlässen oft besoffen entweder mit anderen Anwesenden oder oft auch alleine um letztlich vieles um mich herum überhaupt ertragen manchmal zu können.
(06.03.2021 22:07)Quirly schrieb: Mein Stresspegel ist so hoch, dass mir sogar Wörter entfallen. Unterstützung von der Familie habe ich keine, da alle weiter weg wohnen und das Thema ADHS meine Familie nie interessiert hat. Wir haben alle Probleme und müssen sie meistern, nimm dich also bitte nicht zu wichtig, ist die Antwort.
Als ich das gelesen hatte hat es mich echt sehr getroffen.
Verständnis von anderen Menschen erwarte ich nicht wirklich aber wenn es die näherstehenden Familienmitglieder sind ist das eine ganz andere Nummer und es tut mir wirklich so leid und ich kann nachvollziehen wie schwer so etwas ist.
Quirly.... egal wie schwierig und impulsiv ich manchmal für meine Frau schon war sie hat wie ich immer an unserer Ehe festgehalten.
Ich finde wenn man so ist „wie wir“ kommt ein Mensch an seiner Seite eine absolute wichtige ... wenn nicht sogar schon z.T. eine irgendwie Lebensrettende Bedeutung zu!!
Hätte meine Frau nicht an mir und ich nicht an ihr immer festgehalten weiß ich wirklich nicht was mit mir heute wäre.
Umso mehr erschüttert es mich das selbst aus deinem engsten Umfeld( deiner Familie ) so wenig Verständnis kommt.
Spökenkieker und gefällt dieser Beitrag
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(06.03.2021 22:07)Quirly schrieb: Ich komme abends kaum zur Ruhe und Schlafen klappt erst in den Morgenstunden.
Dies war spätestens der Grund mich zum ersten Mal in meinem Leben ärztliche Hilfe aufzusuchen.
Da war ich gerade Anfang 30.
Das rinnet mich darn, das ich auch, kaum zuhause rsu, es mit Baldriparan versuchte. Half aber nur minimal.
Damals wusste ich ja nix und fühlte mich nur als Versager, der nix packt, was andere packen.
Und ich kenne es auch, dass bei bestimmten Situationen/Menschenvor Strss ich stottere oder nach Worten suche in meinem Kopf, sehr unangenehm.
(07.03.2021 12:45)Murmel schrieb: du kannst mir echt leid tun in deiner momentanen Situation. Du solltest dir auf jeden Fall, wie auch schon andere vor mir geraten haben,
professionelle Hilfe suchen. Vielleicht wäre auch eine Verhaltenstherapie etwas für dich. Und du solltest vielleicht mal so Art Tagespläne
erstellen, damit du auch mal Ruhezeiten für dich hast.
Das finde ich gut und würde ich so unterschreiben.
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Zunächst einmal an alle ein großes herzliches Dankeschön für die lieben Antworten. Ich habe mich so gefreut mal nicht zu hören, du machst alles falsch, streng dich mehr an, konzentriere dich besser und wir haben hin und wieder genauso mal anstrengende Tage. Alleine mal Ernst genommen zu werden tut so gut.
Eure Worte werde ich beherzigen und ihr hast vollkommen Recht. Ich habe übrigens auch das Gefühl, dass mein Sohn von mir etwas abbekommen hat. Das so etwas vererbt werden kann, habe ich auch gelesen. Aber umso mehr eine Herausforderung, ihm beizubringen, wie man damit umgeht.
Ich werde bis ich selbst klar komme, zunächst einmal keine Treffen mehr mit wem auch immer machen. Ich habe heute Rückmeldung erhalten und werde.
.... Upps zu früh geklickt....
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..... Also ich habe heute Rückmeldung erhalten und eine Telefonnummer bekommen von einer Selbsthilfegruppe, die aufgrund Corona zunächst einmal telefonisch oder auch zu einem nach Hause kommen und helfen bzw Hilfestellung geben, um einigermaßen klar zu kommen. Ich freue mich darüber sehr und werde es gleich morgen versuchen.
@Emely: oh super, das ist prima. Das werde ich machen. Das wusste ich wirklich nicht.
@Revil: ich bin eher zufällig diagnostiziert worden. Ich bin Jahre in Therapie gegangen, weil ich eine schwere Kindheit hatte. Meine Eltern waren nicht gerade nette Eltern, kann man so sagen und in der Zeit hab ich es geschafft von chronische Schmerzen loszukommen. Meine Therapeutin hat es dann festgestellt und die sich der Sache angenommen. Sie war aber nicht auf ADHS spezialisiert und die Probleme, die ich zu den Zeitpunkt hatte, waren auch erst mal vorrangig. Das war alles vor ca. 15 Jahren.
Was du schreibst klingt sehr nach mir, du hast also auch Probleme mit mehreren Personen. Du kannst wirklich froh und dankbar sein, so eine liebe Ehefrau zu haben. Mein Mann ist leider, obwohl ich es ihm erklärt habe, überfordert. Er kann nicht nachvollziehen, wie es in mir aussieht und warum ich gewisse Sachen einfach nicht schaffe.
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Tausend Dank für die guten Tipps, Ideen und offenen Worte. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie oft ich gerade eure Beiträge gelesen habe... das tut so gut. Ich habe ein bisschen auftanken können.
Das freut mich, und auch, dass du schon für dich aktiv wegen Unterstützung geguckt hast.
Ich wünsche dir, dass dann so peu a peu sich etwas verbessert.
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Also ich habe zwei Kids und mein ADHS hat sich eigentlich damit auch erst so richtig auf meinen Alltag leidvoll ausgewirkt. Ich merke das vorallem auf der Arbeit aber auch mit den Kids zuhause. Morgens und Abends, wenn es um anziehen und richten und Rituale geht dann bin ich manchmal komplett überfordert. Ich merke auch, dass meine Kinder iwie darauf reagieren. Wenn eines besonders viel nörgelt, ist das andere ganz brav und ruhig.
Mir hat die Psychotherapie mega geholfen, allein dadurch, dass ich gewisse Planung integriert habe.
- Klamotten schon abends rauslegen
- Wochenplan mit allen wichtigen Aktivitäten schreiben
- 1 x monatlich fest in den Kalender schreiben: Geburtstagsgeschenke für das Umfeld einkaufen.
- Einkaufen nurnoch wöchentlich und mit genauer Planung
- Viel rausgehen mit den Kindern, das entschleunigt und ich komme nicht in Versuchung mich anderweitig zu beschäftigen
- Und weil ich auch gerne viel am PC sitze hatte ich anfangs die Abmachung mit meinem Mann, diesen morgens immer ganz oben auf dem Schrank zu platzieren, sodass ich ein Hindernis hatte wo ich nochmal überlegen musste: Hast du im Haushalt schon alles gemacht?
- Ausgleiche suchen. Malen, Sport, Garten, was auch immer dir liegt.
- Was ich selber noch nicht so gut hinbekomme: Handy tagsüber beiseite legen. Das muss nicht auch noch dazu kommen.
Besuche bei anderen Paaren oder Leuten mit Kindern waren auch für mich mega stressig obwohl sie dort sehr brav sind immer. Da hilft bis heute nur:
Zu dir nach Hause einladen wenn die Kinder schon schlafen.
Zebramama gefällt dieser Beitrag
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Da sind ja wirklich gute Tipps bei. Ich habe einige Ideen bekommen, die ich versuche umzusetzen. Ich habe tatsächlich einen Termin in Aussicht, den ich zusammen mit meiner Familie besuchen kann, bei dem wir Unterstützung, Aufklärung und allgemein Hilfe zu dem Thema bekommen. Ich hab mich wie ein Schneekönig gefreut, dass das alles so schnell klappen wird und bin schon ganz aufgeregt. Ich danke euch sehr, weil ich mit Hilfe suchen wahrscheinlich noch länger gewartet und mich nicht getraut hätte.
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