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@ Linnea
Wenn ich die Fehlersuche nicht starten würde, fände ich etwas anderes, was mich beschäftigt.
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• Kiki41
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Huhu,
ich habe für mich festgestellt, dass ich Langweile vom Gefühl her sehr oft mit Anspannung verwechsle. Wenn ich aus x oder y Gründen angespannt bin, fange ich an , herumzuzappeln und den Zustand als langweilig, also unaushaltbar zu empfinden.
Da gehört , für mich zumindest, noch eine gute Portion Achtsamkeit zur richtigen Einschätzung. Und eine Entscheidung.
Brauche ich Beschäftigung, also Ablenkung, oder genau das Gegenteil, nämlich Auseinandersetzung mit dem anspannungsauslösenden Problem? Nicht immer einfach, solche Zustände von der 'richtigen' Langeweile zu unterscheiden.
VG
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Finde ich auch. Gründe für Zustände und das genaue lokalisieren, was denn nun ist, ist nicht immer einfach.
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• Kiki41, KTT
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(03.03.2022 12:58)piteo schrieb: Starres Bild? Da drehen sich Windräder tief am Horizont, da fährt mal ein Radfahrer, mal ein Auto, das einen Hund ausführt, mal ein Traktor, da fliegen Vögel, da tummeln sich Rehe, Hasen, da ziehen Wolken, da lichten sich Nebel, ...
Mir gefällt dein Ausguck auch sehr gut.
Dort ruhig sitzen zu können, hat, denke ich, auch etwas damit zu tun, wie sehr man in sich ruht, wie sehr man im Jetzt leben/ einfach nur _sein_ kann.
Ich verstehe dich. Es ist überhaupt nicht langweilig. Eigentlich ist genau das das Leben.
Da ich in letzter Zeit immer mehr in meinem Kopf verschwunden bin und es mir letztlich damit gar nicht mehr gut ging, versuche ich momentan, mich wieder mehr ins Jetzt zurückzuholen.
Innehalten und einfach nur atmen gehört dazu.
Eben auch mit solchen schönen Ruhepunkten, wie du ihn beschreibst, wo man ganz bei sich sein kann.
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Für mich ist das ein/der Moment heute, in dem ich mich mit der Realität des Tages, heiß dem Wachzustand, anfreunde. Dazu lese und schreibe ich hier im Forum. Und, aha, auch bei Dir @ Zebramama ist es wie bei @ piteo. Bei mir ist es jedoch anders. Und es hat -bei mir- nichts damit zu tun, dass ich nicht den Moment als das Jetzt leben würde/wollen/können.
Ein Verweilen in Meditation oder lange in die Weite zu schauen und sich dabei zu entspannen, ist mir mit -meiner- Neurodivergenz objektiv nicht möglich. Das/mein EEG zur ADHS-Diagnostik "spricht für ein anhaltendes Defizit in der Einstellung eines adäquaten Vigilanzniveaus."
Heißt, wenn ich nichts mache, schläft mein Hirn ein.
Wenn ich nicht esse, rede, schreibe, sonstwas arbeite, intensiven bewegten Bildern/Tönen zuschaue/zuhöre oder am PC spiele -> drehe ich innerlich sofort am Rad -> ich empfinde das als Langeweile.
(Erinnerungsdefinition zu Langeweile: Wenn nichts in der Nähe ist, was Interesse weckt und Aufmerksamkeit binden kann).
Wenn ein Bezugsmensch direkt bei mir ist und mir die gefühlt ständige Möglichkeit zur Kommunikation gibt, kann ich lange vor irgendwas relativ Unbewegtem sitzen und auch im sehr interessanten, aber für mein Hirn eben viel zu eintönigen, Wald, spazierengehen - für mich alleine ist das einfach nur langweilig.
Also, meiner Meinung nach lediglich mittels Stimulanzien regulierbar, jedoch nicht mittels Einstellung/Wollen/Weisheit.
Naja, und dann sind da noch stets die individuellen Unterschiede, " was " das Interesse kürzer oder länger weckt/ aufrecht erhält.
Und die Tagesform...mal kann ich zb puzzeln und anderntags garnicht.
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(03.03.2022 17:05)KTT schrieb: ich habe für mich festgestellt, dass ich Langweile vom Gefühl her sehr oft mit Anspannung verwechsle. Wenn ich aus x oder y Gründen angespannt bin, fange ich an , herumzuzappeln und den Zustand als langweilig, also unaushaltbar zu empfinden.
Ein sehr wichtiger Punkt. Auch bei mir. Entscheidend ist, wie ich mich gerade fühle, ob ich näher am Gleichgewicht bin oder ganz weit davon entfernt.
Seit ich Medikamente (Elvanse, Bupropion) nehme und krankgeschrieben bin, ist es mir wieder möglich, meinen Interessen nachzugehen. Das ging zuvor nicht mehr. Keine Energie - kein Antrieb - keine Beschäftigung möglich - das hat sich in einer Art Langeweile geäußert, mehr war es eigentlich ein unerträglicher Zustand innerer Unruhe und Anspannung.
Ich konnte nicht mehr unterscheiden, ob ich kein Interesse an einer Sache habe oder ob ich einfach nicht in der Lage war, mich zu beschäftigen. Mit den Medikamenten könnte der Tag doppelt soviele Stunden haben, ohne dass mir langweilig wäre. Gerne würde ich mehr machen. Momentan gebe ich der Musik sehr viel Zeit und Raum, weil sie viele Jahre unterdrückt wurde und weil ich Angst habe, dass ich das bald nicht mehr machen kann. Gerne würde ich auch mehr raus gehen und sogar Zeit in meine Wohnung investieren.
Auch mit Medikamenten gibt es Tage/Phasen, an denen meine Gedanken mir keine Ruhe lassen. Diese kommen durch meine Situation, die Ungewissweit wie es weiter geht. Dann fällt es mir schwer etwas "zu machen". Dann kommen wieder Momente, die man als Langeweile interpretieren könnte. Aber ich denke, ich bin in diesen Phasen einfach so unter Anspannung und durch (negative) Gedanken beherrscht, dass ich gar nicht in der Lage bin, einer Beschäftigung nachzugehen. Wären die problembehafteten Gedanken nicht, würde ich wohl auch an diesen Tagen (mal mehr, mal weniger) meinen Interessen nachgehen.
(03.03.2022 11:44)marie schrieb: Wenn ich da mit meinem Mann gemeinsam saß, konnte ich tief entspannen.
Doch alleine kann ich mich nicht erinnern, je dort nur einfach so gesessen zu haben.
Um so einen Ausblick in Ruhe genießen zu können, muss ich auch eine gewisse Grundentspanntheit haben.
Auch ich kann mich lange auf eine Bank setzen und einfach die Umgebung auf mich wirken lassen, eben mit einer inneren Grundentspanntheit. Dann gibt es Tage/Phasen, an denen ich das überhaupt nicht kann. Innere Unruhe lässt so etwas gar nicht zu. Da werde ich nur noch unruhiger oder ich nehme meine innere Unruhe verstärkt wahr.
(04.03.2022 05:26)Zebramama schrieb: Da ich in letzter Zeit immer mehr in meinem Kopf verschwunden bin und es mir letztlich damit gar nicht mehr gut ging, versuche ich momentan, mich wieder mehr ins Jetzt zurückzuholen.
Das kenne ich auch. In meinem Tagebuch hatte ich irgendwann geschrieben, dass ich mir gar nicht sicher bin, zu wissen was gut für mich ist. Momentan versuche ich möglichst viel Zeit in die Musik zu stecken. Das hat mir schon immer gut getan und tut es (nach langer Pasue) um so mehr.
Vielleicht würde es mir aber besser tun, auch diesen Phasen regelmäßig rauszugehen und etwas Bewegung, frische Luft und Sonne abzubekommen. Vielleicht würde es mir besser tun, eine Stunde am Tag von der Musik abzuzwacken und mir Zeit für eine gute Ernährung zu nehmen, etwas zu kochen. Vielleicht würde es mir gut tun, trotz meines Wesens öfter etwas mit Menschen zu unternehmen. Wenn es mein Kopf zulässt, stecke ich momentan aber sämtliche Zeit in die Musik.
(03.03.2022 17:08)Linnea schrieb: Gründe für Zustände und das genaue lokalisieren, was denn nun ist, ist nicht immer einfach.
Oft bin ich zu sehr in einer Sache drin, so dass ich nicht erkennen kann was denn nun ist. Da muss ich erst einen Schritt aus mir herausgehen um das erkennen zu können.
Wenn du es schaffst, aus dir heraus zu gehen,
kannst du dann besser erkennen, was dir gut tut zu dem Zeitpunkt? Was dann genau das richtige ist?
Ich denke manchmal, ich hab's, und irre mich dann doch.
Das finde ich richtig doof.
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• Revil O, Emely
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(04.03.2022 13:50)Linnea schrieb: Wenn du es schaffst, aus dir heraus zu gehen,
kannst du dann besser erkennen, was dir gut tut zu dem Zeitpunkt? Was dann genau das richtige ist?
Ich denke manchmal, ich hab's, und irre mich dann doch.
Leider klappt dieses aus mir Herausgehen nur manchmal, weil ich eben auch oft zu sehr in einer Sache stecke, so dass ich nur diese Sache wirklich sehen kann. Für alles andere habe ich diesen Momenten keinen Sinn.
Heute ist so ein Tag, an dem ich (ein Stück weit) aus mir heraus gehen kann. Ob ich deswegen aber wirklich weiß, was richtig(er) und wichtig(er) ist? Da bin ich mir auch nicht sicher. Zumindest ist es mir möglich, mehr als eine Sache zu sehen und als wichtig zu empfinden. Jede Phase ist bei mir auch zu (annähernd) 100% gefühlt. Deshalb denke ich, in jeder Phase das Richtige zu denken (und zu fühlen). "Richtig" in dem Sinne, dass ich im jeweiligen Moment überzeugt bin, das zu denken (und zu fühlen), was man in meiner Situation objektiv gesehen denken und fühlen muss.
Ich habe gute und schlechte Momente und jeder ist für mich die "Wahrheit".
Natürlich merke ich selbst, dass das von mir als einzig richtig gedacht und gefühlt Empfundene, je nach Zustand/Phase sehr unterschiedlich ausfällt.
Das führt letztlich dazu, dass ich mir selbst nicht wirklich zutraue, das wirklich Beste für mich zu erkennen.
So erkläre ich mir auch meine Ambivalenz in vielen Dingen und mein "Rumgeeiere". Da ich mir selbst einfach nicht sicher bin das Richtige für mich zu erkennen, fahre ich mein Leben gerade auch etwas an die Wand. Ich fahre schon eine ganze Weile auf eine Y-Abzweigung zu, kann mich aber nicht entscheiden, ob links oder rechts und fahre deshalb mit Vollgas gerade aus auf die Wand zu.
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(04.03.2022 08:06)marie schrieb: Heißt, wenn ich nichts mache, schläft mein Hirn ein.
Wenn ich nicht esse, rede, schreibe, sonstwas arbeite, intensiven bewegten Bildern/Tönen zuschaue/zuhöre oder am PC spiele -> drehe ich innerlich sofort am Rad -> ich empfinde das als Langeweile.
(Erinnerungsdefinition zu Langeweile: Wenn nichts in der Nähe ist, was Interesse weckt und Aufmerksamkeit binden kann).
Ich hab nur einen kurzen Moment hier am Laptop und bin gerade darüber gestolpert und danke dafür, denn genau so ist es bei meinem Sohn! Ja, er dreht dann innerlich (und auch äußerlich) sofort am Rad! Wenn er dann mal nicht am Rad dreht und sich und uns damit auf Touren hält, dann schläft er tatsächlich ein, mitten am Tag, einfach so. Gestern zweimal passiert. Einmal in komischer Position mit dem Kopf nach unten vom Sessel hängend.
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@ Lampignon... Ich kann ganz viel davon übernehmen und für mich so bejahen. Nicht einfach.
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(09.09.2020 14:45)Butterblume schrieb: Hallo,
ich weiß nicht, ob der Thread hier noch gelsen wird. Aber Eure Worte helfen mir gerade ungemein. Denn es geht mir ganz genauso.
Langweile wird zu Wut und Selbstverletzung. Gefühle wie Einsamkeit machen mich fertig.
Es ist nicht schön, dass es euch genauso geht. Aber es tut mir gut, dass ich damit nicht alleine bin.
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Hallo Jemilili,
schön, dass Du das Forum wiedergefunden hast und dass Du auch direkt wieder schreibst .
Ich freue mich immer darüber, wenn neue User alte Threads ausgraben und kommentieren.
Dadurch lese ich meine eigenen Beiträge mal wieder durch und alte Erkenntnisse gelangen in meine Gegenwart bzw. kann ich auch erkennen, wie ich mich selbst weiterentwickle ... im ewigen Kampf mit meinen ständig wechselnden Befindlichkeiten.
Ich will mal aktuell was zu meinem Gefühl von Einsamkeit (oder eher nicht) schreiben. Ich dachte immer (bis vor etwa 10 Jahren), dass es unbedingt einen Partner in meinem Leben geben muss. Doch es gab immer und immer wieder soviel Unverständnis und Stress, dass ich nun selbstgewählt alleine lebe und 'nur noch' wenige langjährige Freundinnen/Freunde habe.
Dieser Umgang bereitet mir neben organisatorischem oder Kontaktnahme-Stress immer wieder nur Freude.
Ich wollte ein konkretes Beispiel schreiben ... aber das mache ich mit meinem nächsten Beitrag. Jetzt muss ich dringend eine Stunde liegen und ein bisschen die Augen zumachen ... Das ist für mich das Wichtigste geworden: Auf die Bedürfnisse zu achten, die ich mir selbst erfüllen kann. Lieben Gruß allen .
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danke für deine Antwort. Es geht mir genauso. Dennoch kommt das Thema Einsamkeit schon häufig die letzte Woche auf. Erhol dich gut!
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Ich würde mich unheimlich gerne langweilen. Es gibt den Impuls in mir, dass ich einfach nur liege oder sitze und nichts tue. Nur leider gibt es diesen inneren antrieb, dass ich immer etwas tun muss, um genau diese Auseinandersetzung mit mir selbst zu vermeiden. Es fällt mir schwer in mir zu ruhen.
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Langeweile kenne ich nur wenn ich warten muss.
Und als Kind.
Ich weiß sonst eigentlich immer etwas mit mir anzufangen.
Und dank Festplattenrecorder kann ich Filme und Serien sehen wie ich will.
Unterbrechen und an derStelle weiter schauen.
Folgende 1 Mitglied dankten Coco für diesen Beitrag:
• Kiki41
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Langeweile kenne ich nur, wenn mir eine Tätigkeit aufgezwungen wird, die mich gar nicht interessiert.
Etwa Ablage von Schriftverkehr oder Karteikarten sortieren, oder einem uninteressanten Vortrag zuhören. Dann fallen mir immer die Augen zu und ich muss aufpassen, dass ich nicht einschlafe.
Auch zur Hausarbeit muss ich ein Hörbuch hören, sonst funktioniert das nicht.
Ansonsten hab ich aber immer sooooo viele Ideen im Kopf, dass ich nicht weiß, was ich zuerst anfangen soll.
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