Wie kann ich Eigeninitiative entwickeln, um auch mal etwas allein zu unternehmen?

[KTT]

Irgendwie krieg ich das nicht hin, von der Motivation her.
Ich helfe mir damit, dass ich mir aufschreibe, warum mir das gut tut und eine Liste mit möglichen Freizeitbeschäftigungen aufschreibe. Alleine bin ich einsam und einsam zu nichts zu bewegen.
Kennt ihr das, welche Strategien habt ihr entwickelt, um trotz der Perspektive, es alleine zu gestalten, etwas auf die Beine zu stellen? Es hat bestimmt mit Selbstwert zu tun.
VG
KTT

[kannso]

Ich kenne das ,aus eigener Erfahrung nur zu gut.

Lange habe ich gedacht, heute scheint die Sonne, es geht Dir gut, also müsste ich doch das Bedürfnis verspüren , wie die meisten Menschen, etwas zu unternehmen.

Früher, in meinem alten Leben sind die Menschen zu uns gekommen, weil wir einen grossen Garten hatten und ein offenes Haus führten.

Auf eigenem Terrain fühlte ich mich am wohlsten, konnte mich bewegen und zurückziehen ,wie ich es brauchte und hatte genug Anregung und Struktur durch das Familienleben und meine Hobbys.
Da war, für mich als,tendenziell Hypo- Frau, die sehr reizoffen ist, aus heutiger Sicht absolut stimmig.
In der Gegenwart brauche ich die Motivation, durch eine Verabredung.
Mir geht es wie Dir. Ich finde Ausflugsziele interessant und stelle mir vor ,wie schön es dort wäre, aber alleine mache ich mich nicht auf die Socken.
Und wenn doch mal, erfüllt es mich nicht, sondern stresst mich eher.

[marie]

Kennt ihr das, welche Strategien habt ihr entwickelt, um trotz der Perspektive, es alleine zu gestalten, etwas auf die Beine zu stellen? Es hat bestimmt mit Selbstwert zu tun.

-> Ja, ich kenne das seit frühester Jugend, es war nie anders in meinem Leben, Unternehmungen gingen nur direkt MIT jemand anderem oder, wenn ich als ZIEL jemand anderen erreichen wollte, dann konnte ich auch alleine los.

-> Für mich hat das nichts mit Selbstwert zu tun, da ich dazu inzwischen ein gutes Selbstwert-Gefühl entwiclkelt habe.

-> Für mich ist das Interesse an alleinigen Unternehmungen aufgrund von ich denke einem hohen Maß an Langweiligkeit auf dem Weg dorthin, einfach zu gering, weil die zu erwartende Freude des Erlebnisses an sich immer zu klein ist, um meine Anstrengungsbereitschaft zu wecken. Ich erkläre mir das als ADHS-Symptomatik.

-> Ich habe gelernt, mich alleine nicht mehr einsam zu fühlen und meistens jedenfalls, kein Bedürfnis mehr, alleine etwas zu unternehmen, mich also im Prinzipdamit abgefunden/ mich darin eingerichtet, was mir mit meiner Disposition möglich ist und was nicht.

[kannso]

Danke Marie,

Du formulierst es so, wie ich es auch sehe und empfinde.

[Rina Oka]

Irgendwie krieg ich das nicht hin, von der Motivation her.
Ich helfe mir damit, dass ich mir aufschreibe, warum mir das gut tut und eine Liste mit möglichen Freizeitbeschäftigungen aufschreibe. Alleine bin ich einsam und einsam zu nichts zu bewegen.
Kennt ihr das, welche Strategien habt ihr entwickelt, um trotz der Perspektive, es alleine zu gestalten, etwas auf die Beine zu stellen? Es hat bestimmt mit Selbstwert zu tun.

Leider habe ich dafür keine Tipps, weil ich genau die gleichen Probleme habe..

Ich denke mir, planen würde mir etwas helfen, aber das funktioniert bei mir zur Zeit auf einfach nicht. Aber planen, um sich Zeit zu geben, mögliche Ängste zu überwinden..
Oder was manchmal hilft, es auch woanders anzukündigen.. z.B. vor Kollegen oder sich irgendeinen Termin so zulegen, dass man dann die Beschäftigung gut einbauen kann.. oder benötigte Sachen einfach einzustecken.. z.B. nach Arbeit schwimmen gehen.. einfach Schwimmtasche mitnehmen,... dann gehe ich nur deswegen schwimmen, weil ich ja ansonsten die Sachen umsonst mitgeschleppt hätte...
Oder eben im Vorausplanen, dass man sich vielleicht doch noch "irgendwie" Leute organisieren kann... da ist bei mir oft auch das Problem, einfach zu fragen... und ich brauche einfach Vorlauf, um mich überwinden zu können..

... aber da bei mir planen zur Zeit überhaupt nicht klappt..


Andere Strategie wäre, wenn ich mal kurz den Moment Lust/Motivation für die eine bestimmte Tätigkeit verspüre , sofort alles stehen und liegen zu lassen, und loszugehen... also als Strategie "nicht denken, einfach machen" ... das funktioniert bei mir nur sehr selten... da eben meine Ängste das Verlassen der Wohnung betreffen ...
.. und es kann sein, dass ich auch mit einem schlechten Gefühl wieder zurück komme... z.B. wenn ich dann das Gefühl habe, ich bin die einzigste, die alleine unterwegs ist..

[KTT]

Ich bin in der Klinik und habe mir Skills aufgelistet, die helfen, wenn die Anspannung zu hoch ist. Bin (Sind) dahintergekommen, dass das Selbstmotivieren nur solange funktioniert, bis die zu hoch ist und ich nicht mehr in der Lage bin, mir Gutes (dh., Entspannendes wie Ablenkung) antun zu wollen.
Das Ziel, was auch relativ funktioniert, ist: eine Liste mit ansprechenden Aktivitäten aufzuschreiben - Skills anwenden, Anspannung runterregulieren - es schaffen, rauszugehen und eins zu machen.
Es war mir null bewusst, dass es zumindest bei mir mit Anspannung zu tun hat.
VG
KTT

[headcrack]

Irgendwie krieg ich das nicht hin, von der Motivation her.
Ich helfe mir damit, dass ich mir aufschreibe, warum mir das gut tut und eine Liste mit möglichen Freizeitbeschäftigungen aufschreibe. Alleine bin ich einsam und einsam zu nichts zu bewegen.
Kennt ihr das, welche Strategien habt ihr entwickelt, um trotz der Perspektive, es alleine zu gestalten, etwas auf die Beine zu stellen? Es hat bestimmt mit Selbstwert zu tun.
VG
KTT

Hi KTT,
klingt banal, aber wirkt Wunder: Mein Rauhaardackel.
Wenn keine intrinsische Motivation da ist, hilft der Dackel, denn Rauhaardackel sind stur wie ein Amboss;-)

[KTT]

Wenn ich genug Stabilität und Flexibilität entwickelt habe, steht es oben auf meiner Liste. Schon lange. :-)
LG