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Und täglich grüßen meine Murmeltiere...
#1
... Entsetzt

Der Kaffee schmeckt wässrig, weil ich keinen Kaffeepad eingelegt habe (oder den alten drin gelassen).
Das Haltbarkeitsdatum der Wurst verringert sich zusehends, weil sie schon wieder auf dem Tisch liegen geblieben ist, statt in den Kühlschrank zu wandern, ehe ich zur Arbeit gegangen bin. (Wann lernt sie es endlich, selbst in den Kühlschrank zu gehen Menno ?!)

Mein Gewissen quält mich, weil ich seit Tagen xyz anrufen will, um zu fragen, wie es ihm geht. Aber nun ist es schon wieder(!) 1:00 Uhr nachts und nicht die richtige Zeit für einen Anruf...

Auf dem Beifahrersitz begrüßen mich diverse Briefe, die ich seit Tagen spazieren fahre... Wenn ich nicht da bin, unterhalten sie sich vermutlich mit dem Leergut im Kofferraum.

Beim Arzt o.ä.: "Äh... keine Ahnung, wann ich das letzte Mal da war.. vor 6 Monaten?"...  "Ach wirklich? Es ist schon zwei Jahre her???"

Und immer wieder Gedanken wie: "Ach verflixt, ich wollte doch noch....!" "Wo sind die letzten Stunden geblieben?" "Ich dachte, ich hätte schon...!"
...

Wohnen bei euch auch solche oder andere "Murmeltiere"?
Folgende 3 Mitglieder dankten Romina für diesen Beitrag:
  • Revil O, Emely, Kess
#2
Ja, diese "Murmeltiere" kenne ich & alladie anderen hier auch zur Genüge, ich denke das liegt an unserer "Art". 
Ich hab auch leider noch keine Möglichkeit gefunden, das Gehirn in diese Richtung zu trainieren. Somit bleibt uns der Trost, zu wissen daß wir nicht alleine damit sind.  Tippitoppi
Folgende 1 Mitglied dankten Kess für diesen Beitrag:
  • Romina
#3
Die Alltäglichkeiten "einfach" auch mal zu sagen oder sagen zu dürfen, finde ich dennoch manchmal hilfreich. 
Gerade für diejenigen, die vielleicht noch nicht so lange wissen, dass sie nicht alleine sind. Um einen Ort zu haben, auch mal über diese vermeintlich banalen Problemen zu reden und von anderen zu lesen.

Ich weiß, dass ich es gerade in der Anfangszeit nach der Diagnose erleichternd fand, dass es tatsächlich andere gab, für die ganz normale Handlungen ein Problem sein können. 
... dass ich z.B. nicht die Einzige bin, die an einem wunderschönen freien Tag spazieren gehen will und am Abend immer noch in der Bude hockt, weil sie es nicht geschafft hat,  aus dem Schlafanzug in die Klamotten zu kommen oder sich vom PC zu lösen...

Das Eine ist also der Trost, damit nicht allein zu sein (was ich aber erst nach und nach heraus finde, wenn ich von anderen  darüber lese oder höre), das Andere natürlich,  dass viele sich eben Strategien zu eigen gemacht haben, die ihnen helfen, den Alltag zu bewältigen.
#4
Ich habe auch solche Tagen... Wenn ich müde bin, wenn etwas in mein Leben mich stresst (Mitte März als der Coronakrise einiges in mein Leben geändert hatte, war ich wirklich auch mehr Chaotisch, aber es ging).

Wenn ich genug Ruhe habe, geht es besser. 

Ich habe mich mit der Zeit sehr viele Strategien gefunden die mehr oder weniger klappen (naja, letzte Freitag die Einkaufzettel vergessen und im Moment, gehe ich nur 1 Mal die Woche einkaufen), aber wenn was schief geht, nehme ich lieber gelassen... Wenn es mal mehr passiert, weisst ich auch an was es liegt und sonst, perfekt muss ich auch nicht sein.
Folgende 1 Mitglied dankten Unkrauthexe für diesen Beitrag:
  • Kess
#5
Dieses Chaos kenne ich auch von mir. Ich bin oft einfach immer schon mehrere Gedankengänge weiter, wie ich eigentlich in Wirklichkeit
bin. Mit der Kaffeemaschine passiert es mir öfters, das ich sie anstelle ohne das Kaffeepulver in den Filter gegeben zu haben und dann
wundere ich mich wieso der Kaffee so durchsichtig ist.
Oder ich kann einfach nicht stillsitzen, weil ich gedanklich schon bei der nächsten Aufgabe bin.