Hi Oasenbewohner
kennt ihr das, wenn ihr immer wieder in Gesprächen (Kein Smalltalk) tiefgreifende Themen anspricht?
Oder ihr eure Gesprächsführung eher auf "sinnvollen" Inhalt beschränkt?
Meist fällt mir auf, dass viele Menschen über gewisse Themen nicht sprechen wollen bzw. diese "ausblenden" zu scheinen.
Ein Ding der Unmöglichkeit bei mir... Wie machen die das ?
Ich habe so viele Gedanken zu den unterschiedlichsten Sachen...
Natürlich möchte ich mich darüber austauschen, nur stoße hierbei auf "karge Landschaften" bzw. trete ich öfter mal in das
"Fettnäpfchen", da ich Themen anspreche über die sich "Ottonormalo" halt einfach nicht unterhält...
Wie empfindet ihr das so?
Habt ihr da ähnliche Erfahrungen?
Grüße
Der Beitrag gehört glaube ich eher in "Emotionales/Impulsives"
sry
Ja, ich kenne das immer mal wieder.
Ich denke z.B. dann, das ist ein wichtiges, auch andere betreffendes Thema..und man schweigt dazu.
Ich bin jedesmal baff dann.
Oh ja, ich kenne es sehr gut!!! Ich neige wirklich dazu tiefsinniges reden zu wollen und Gesprächen in diese Richtung zu lenken.
Es gibt einige Menschen die es mögen und mit mich weiter reden und andere die schweigen oder das Thema wechseln.
Mit diese oberflächige Art von Thema zu Thema zu hüpfen ohne in der Tiefe zu gehen mag ich nicht und klinke mich oft aus, ich finde es anstregend und mühsam.
Mit der Zeit weiss ich auch wer von mein Umfeld für Tiefe empfänglich ist und sie wissen auch von mich...
Schön auch ist wenn Tiefe und Humor zusammenkommen...
Früher hatte ich mit meine Sachen mehr gedrängt, aber als ich wirklich begriffen habe, dass es viele Menschen gibt die so was nicht wollen, etwas anders brauchen, lasse ich es und wähle besser mit wem ich über was reden will.
Es gab eine Zeit ich habe mit jeden probiert tiefsinnige Gesprächen zu führen und war oft frustriert. Jetzt weiss ich dass nicht jeden so was mag.
Natürlich kommt es immer wieder vor dass ich es probiere, weil es zu mich gehört, aber ich merke rasch wenn der Gegenüber mit so was nicht einsteige und verliere rasch der Interesse.
Oooh ja kenne ich.
Meinen Eltern geht es finanziell recht gut. Natürlich erzähle ich sofort meinen Kollegen und Kolleginnen, dass sie dort und dort eine Ferienwohnung haben oder dass sie Wohnungen vermieten.
Bei uns in auf der Direktion wird sehr auf Hierarchie geachtet und ich kann es natürlich nicht lassen alles herum zu plappern was eigentlich noch nicht gleich der oberste Vorgesetzte hören sollte.
Mal habe ich im Restaurant auf der Terrasse Geldscheine gezählt, so dass es viele sehen konnte.
Mir kommen sicher noch mehr in den Sinn.
Wenn jemand da ein Tipp weiss, wie man ein Bisschen mehr aufs Maul hockt, kann er/sie es von mir aus gerne hier schreiben.
Lieber Mantarochen
Eine sehr gute Frage.
Ich bin eine wahre Meisterin darin in Fettnäpfchen zu treten.
Meine Erfahrung, ist die, dass man in solchen Momenten oftmals fast die Grillen zirpen hört.
Warum das so ist, finde ich nicht leicht zu beantworten.
Auf jeden Fall, darf man niemanden dafür verurteilen, wenn Leute lieber schweigen.
Oftmals spricht man Dinge an, die andere eben lieber für sich behalten möchten, eine Art Schutzwall um sich errichten, die Gründe dafür sind vielfältig und sollten auf jeden Fall respektiert und akzeptiert werden.
Es ist nicht so, dass kein Interesse vorhanden ist, aber sich zu "entblössen", ist halt nicht für jede/n einfach, und ich verstehe das, es ist OK für mich.
Was halt für den/die Person schwierig ist, der sich freizügig geäussert hat, ist das Gefühl allein dazustehen, oder von nun an unbeliebt zu sein, die Angst das man "gemieden" wird.
Und das wiederrum führt ja auch dazu, dass man für gewöhnlich besser fährt, wenn man oberflächlich, oder auf eine gewisse Weise "unverfänglich" bleibt, denn damit bleibt man ehr vage, und dadurch weniger angreifbar.
Was ja aber eben, das erfolgreichere Modell der Kommunikation darstellt.
Denn Menschen die sich "outen", sei es dass sie ihre Homosexualität gestehen, ihre Sucht, Krankheit, was auch immer, und besonders wenn es aus dem "Rahmen" fällt, beäugt man dann mit Misstrauen, distanziert sich lieber davon.
Aber dieses Verhalten ist normal, und es wäre nicht richtig darauf enttäuscht, oder gar wütend zu reagieren.
Man macht sich eben keine Freunde, wenn man diese Grenze der Konversation überschreitet.
Die meisten Menschen lernen daraus, das es besser ist zu schweigen, oder sich ganz zurück zu ziehen.
Lieber Gruss
Lightning13
@
Lightning13
Nicht böse gemeint wirklich,
nur könntest du bitte Absätze bei deinen Beiträgen hinzufügen?
Bzw. Nach jedem vollendeten Satz (Punkt) eine neue Zeile beginnen?
Wie du sicher bemerkt hast, schreiben viele User mit großen Abständen...
Dies lässt sich für AD(H)S Betroffene einfach besser lesen...
Viele haben das Problem, dass diese bei „Blocktexten“ aufgrund der Reizfilterschwäche ständig in den Zeilen umherfliegen... oft muss dann der Satz von vorne gelesen werden...
Ein paar Enter/Return mehr und die Beiträge lassen sich lockerer lesen
Fällt dir sicherlich auch leichter wenn ich wie hier schreibe
Viele Grüße
OK
Obwohl Du von mir wahrscheinlich eh bald nichts mehr hören wirst.
Ich habe für mich bereits die Entscheidung getroffen, dass ich mich total aus der virtuellen Welt zurück ziehen werde.
Nicht nur wegen meiner Fähigkeit mich regelmässig in Fettnäpfchen zu stellen.
Sondern weil ich ganz einfach die Nase voll davon habe, ich habe meine Jugend ohne Social Media verbracht, und ganz ehrlich,
ich hatte kein Problem damit, im Gegenteil,
ich hatte mehr Zeit für anderes, denn ein aus meiner Sicht grosser, negativer "Nebeneffekt" von Social Media ist, dass man sehr viel Zeit damit verbringt,
statt sich auf sein eigenes Leben zu besinnen, echte Freunde zu haben, auch wenn es "nur" ein oder zwei sind.
Deshalb bin ich auch nicht bei Facebook & Co. .
Ich wünsche Dir alles Gute und Gesundheit.
Lieber Gruss
Lightning13
@
Lightning13
also wenn du denkst es waren zu viele Fettnäpchen hier?
Ich finde das nicht !!!
aber manchmal denke ich auch mich daraus zurück zu ziehen, wobei es bei mir im wesentlichen nur die ADHS-Foren sind.
Ja ich gebe der Sache auch viel zu viel Zeit, Zeit die mich auch ein wenig von den reellen Kontakten fernhält und ja es sind keine reellen Freundschaften und ein wenig ist es schon eine mini "Sucht"
Aber über ADHS kann ich mit keinem anderem so reden wie in den Foren
Und es waren da immer Menschen die vieles von sich preisgegeben haben und was mir unwahrscheinlich half.
Und es waren da immer Menschen dir mir Mut zusprachen oder mich auf meinem Weg oder in meinen Gedanken bestätigten.
Und es half mir in den unterscheidlichste Threads einfach mal zu lesen und neues und anderes zu erfahren.
und es half mir zu erkennen in all dem nicht alleine zu sein und das es vielen anderen so geht.
Es half mir mit der Medikation klarzukommen
Es half mir mich weniger zu dumm und zu doof zu fühlen
Es half mir mein ADHS zu akzeptieren
und all die lustigen DInge in den Humorthreads.
etc...
und eines weiß ich Gewiss ! ohne die ADHS - Foren wäre ich viel langsamer voran gekommen.
und doch weiß ich es wäre gut es etwas einzuschränken denn die reelen Freunde benötige ich auch , daran hat mich dein Beitrag erinnert
Dieses Forum hier, und jede/r wo hier schreibt, oder mitliest ist Super.
Und @
ComsiComsa Du hast vollkommen recht.
Nur weil ich, nur für mich eine Entscheidung getroffen habe, heisst das ja nicht, dass andere nicht ihre eigene Sicht und Handhabung haben sollten.
Im Gegenteil, jede/r wie er/sie es für sich als richtig empfühlt.
Lieber Gruss
Lightning13
Wollte noch sagen, dass dieses Forum hier wirklich sehr gut ist, eine wirklich sehr gute Plattform für alle die sich über ADHS oder Asperger Syndrom sowie zusätzliche Erkrankungen wie z. B. Depression, Suchtverhalten, ect. was eventuell sonstnoch dazu kommt, austauschen möchten.
Ich persönlich kenne kein bessereres Forum.
Und das Moderatoren Team, ist ebenfalls das beste das ich kenne.
Ebenfalls die User/innen der Oase.
Ich kann die Oase nur weiterempfehlen, und werde das auf jeden Fall immer tun.
Ich befinde mich selbst in einer Krise, was die Benutzung von Social Media im allgemeinen angeht.
Aber das ist meine "eigene" Krise, nur damit das nicht falsch verstanden wird.
Social Media ist für "mich" ein zweischneidiges Schwert.
Einerseits bietet es uns Chancen, wie nie zuvor.
Andererseits richtet es auch viel "übel" an.
Was aber, oder vorallem, am eigenen "Umgang" damit liegt.
Für mich ist dieser Umgang schwer.
Das ist eigentlich dass, was mich stark beschäftigt.
Lieber Gruss
Lightning13
Mal zurück zur Thema:Im Fettnäpchen tretten weil ich etwas sage was ich nicht sagen sollte, passiert mich immer wieder, aber ich finde es weiter nicht mehr so schlimm. Ich bin einfach so echt, spontan und sage was ich meine und wenn es jemand stört, darf es mich auch sagen und ich passe einfach auf, rein aus Rücksicht auf andere.
Es sind auch Sachen wo ich mit der Zeit ehe mehr schweige, weil ich die Erfahrung gemacht hatte, dass es besser so ist für mich. Gilt besonders was mich persönlich betrifft. Schweige ich einiges, schütze ich mich.
Tja, einmal hatten wir "Kunden" bei unsere Mittagtisch am Arbeit, ich hatte gekocht (zum Teil Resten aufgetischt) und sage so vor ihnen dass einiges von unsere Essen danach zu die Schweinchen gehen wird... Da war ich rechtgewiesen, offen, aber nett dass ich so was nicht sagen darf vor solche Leuten und ich schweige seit dem darüber was als nächste zu die Schweine geht.
Oder gibt mal Leber zu Essen und so spontan wie ich bin, sage so was wie "Bäh, ich mag es nicht" und meine Cheffin fand, ich sollte so was für mich behalten und muss ehe nicht von alles essen, aber wer Fleisch isst, sollte auch der ganze Tier essen (so pinkelig bin ich nicht, ich esse wenn ich was mag und Fleisch ehe wenig). Also, wenn wieder mal Leber auf Tisch kommt, halte ich mal die Klappe, besonders wenn meine Chefin da ist....
So geht es bei mich. Ich finde meine Verhalten nicht schlimm, aber kann gut respektieren wenn es jemand stört.
Ich bin froh dass man auf meine Arbeit solche Sachen sehr offen bespricht, direkt und ohne viel um der heisse Brei herum, kommt mich sehr entgegend. Es war nicht immer so und wenn es keine klare Feedback gibt, dann ist schwierig.
Auch meine Mutter meinte mal dass ich als kleine Kind keine Gespür hatte für was man sagt und was man nicht sagt... Fragen darum "Woher Baby kommen" zu eine alte Dame stellen war eine meine Hobbys (besonders wenn eine Brüderchen unterwegs war) und ich empfand nichts falsches dabei... Heute weiss ich dass so was tabu ist, aber würde dabei nie was falsches dran sehen. Ich weiss nur dass es manche Menschen stören kann.
(25.09.2020 12:40)Lightning13 schrieb: [ -> ]Lieber Mantarochen
Eine sehr gute Frage.
Ich bin eine wahre Meisterin darin in Fettnäpfchen zu treten.
Meine Erfahrung, ist die, dass man in solchen Momenten oftmals fast die Grillen zirpen hört.
Warum das so ist, finde ich nicht leicht zu beantworten.
Auf jeden Fall, darf man niemanden dafür verurteilen, wenn Leute lieber schweigen.
Oftmals spricht man Dinge an, die andere eben lieber für sich behalten möchten, eine Art Schutzwall um sich errichten, die Gründe dafür sind vielfältig und sollten auf jeden Fall respektiert und akzeptiert werden.
Es ist nicht so, dass kein Interesse vorhanden ist, aber sich zu "entblössen", ist halt nicht für jede/n einfach, und ich verstehe das, es ist OK für mich.
Was halt für den/die Person schwierig ist, der sich freizügig geäussert hat, ist das Gefühl allein dazustehen, oder von nun an unbeliebt zu sein, die Angst das man "gemieden" wird.
Und das wiederrum führt ja auch dazu, dass man für gewöhnlich besser fährt, wenn man oberflächlich, oder auf eine gewisse Weise "unverfänglich" bleibt, denn damit bleibt man ehr vage, und dadurch weniger angreifbar.
Was ja aber eben, das erfolgreichere Modell der Kommunikation darstellt.
Denn Menschen die sich "outen", sei es dass sie ihre Homosexualität gestehen, ihre Sucht, Krankheit, was auch immer, und besonders wenn es aus dem "Rahmen" fällt, beäugt man dann mit Misstrauen, distanziert sich lieber davon.
Aber dieses Verhalten ist normal, und es wäre nicht richtig darauf enttäuscht, oder gar wütend zu reagieren.
Man macht sich eben keine Freunde, wenn man diese Grenze der Konversation überschreitet.
Die meisten Menschen lernen daraus, das es besser ist zu schweigen, oder sich ganz zurück zu ziehen.
Lieber Gruss
Lightning13
Schöner und besser wie du kann man es doch gar nicht umschreiben.
Danke schön Lightning 13.
Ich bin im Leben auch öfters in" sog Fettnäpfchen " getreten.
Denke es liegt auch einfach an meiner sehr direkten Art Menschen gegenüber und weil ich schon immer in meinem Leben einfach das sagen und auch ausspreche was ich denke.
Bin auch ein Mensch der vieles im Leben gerne hinterfragt.
Es ist so das man sich in dieser unseren Gesellschaft damit einfach nicht viel Freunde macht weil man unbequem ist.
Empfinde ich persönlich nicht als schlimm und ist mir eher latte!!
Was mir auch schon länger auffällt ist wenn ich Themen habe die mich richtig interessieren ich da richtig drin abtauchen kann.
Oft sind Menschen dann wohl überfordert und wechseln ab nen gewissen Punkt das Thema...Klassiker ist hier der Wetter Talk.
Auch hab ich mich durch mein ungezügeltes Mundwerk auch auf der Arbeit in Situationen gebracht die nicht unbedingt zum Vorteil für mich sind sondern wenn dann eher zusätzliches Feuer für meine Kriegsschauplätze sind.
(25.09.2020 14:18)Lightning13 schrieb: [ -> ]OK
Obwohl Du von mir wahrscheinlich eh bald nichts mehr hören wirst.
Ich habe für mich bereits die Entscheidung getroffen, dass ich mich total aus der virtuellen Welt zurück ziehen werde.
Das zu lesen macht mich gerade ehrlich gesagt echt traurig
Doch letzlich ist es deine eigene freie Entscheidung und nur du weisst und kannst am besten beurteilen was Dir gut tut im Leben und was gut für dich ist.
Auf jeden Fall möchte ich Dir hier alles gesunde und gute für dein weiteres Leben wünschen liebe Lightning 13.
Es freut mich echt in einem anderen Thread gelesen zu haben das auch du jemanden im Leben gefunden hast mit dem du glücklich bist und der dir Kraft und
die nötige Energie gibt die so wichtig ist für uns im Leben.
Ich kann selbst nicht in Worte fassen wie wichtig mir meine Frau für mich in meinem Leben ist.
Die kleine rettende Insel die immer da ist .egal ob die See ruhig ist oder auch stürmisch und tobend mit Tsunamis und Co.
Denn sein ganzes Leben unentwegt durch zu schwimmen schafft nicht jeder und zwischendurch ist fester Boden unter den Füssen extrem wichtig.
Ich habe Tage mit mir gehadert... und bin echt gerade mehr wie unsicher ob ich dazu was schreiben sollte...... ich hoffe nicht das ich dir hier jetzt mehr als wie
vor dem Kopf schlage doch möchte ich Dir auch sagen das es mir echt richtig leid tut was dir schlechtes wieder fahren ist im Leben.
Sei es die Sache mit deinem Dad und deiner ganzen Familie noch das was irgendwelcher Menschendreck dir als Mädchen angetan hat.
Umso schöner und wichtiger ist doch das auch du deine Insel gefunden hast wo du Ruhe und Kraft tanken kannst.
Vielleicht überlegst du es dir auch nochmal und schaust auch einfach mal nur hin und wieder hier bei uns vorbei.
Ich habe auch lange nicht mehr in Foren geschrieben.
Fotzbook & Co. meide ich wie die Pest.
Bin seit kurzem bei Instagram nach wirklich langen hadern mit mir wegen 2 persönlichen Dingen.
In diesem Forum hier fühle ich mich einfach echt wohl.
Habe das Gefühl ich werde hier verstanden und ich kann/darf hier so sein wie ich will.
Suche hier auch einfach nur Antworten auf soooo viele unbeantwortete Fragen.
Habe hier wirklich schon einige in relativ kurzer Zeit tatsächlich gefunden.
DANKE SCHÖN DAS ES ECHT DIESES FORUM HIER GIBT!!!
UND DANKE SCHÖN DAS ES EUCH HIER ALLE GIBT!!
Ich wünsche euch allen hier ein schönes Wochenende!!!
@
Unkrauthexe
oh ja all diese Fettnäpfchen ......obwohl man ja meistens nur die Wahrheit sagt und die anderen dann das Problem haben.
Werde nie vergessen in einem Schulpraktikum da war ich so um um die 15 Jahre alt. Die alte edle Dame , Frau des Chefs, nie im Laden und kam dann doch 1x mal hoch erhaben in den Laden stolziert. Sie hatte sich einen neuen teuren Mantel gekauft und holte sich bei ihrem Mann und jedem Mitarbeiter ein Tüte Egopomade ab und jeder sagte ihr wie toll der Mantel sei, und bla und schleim .........oh nee und der Mantel war echt häßlich und ich hoffte zutiefst das die mich nicht fragt.
und sie fragte natürlich auch mich und ich sagte dann:
"Der Mantel steht ihnen sehr gut und passt gut zu ihnen, aber ich möchte ehrlich sein, den Mantel selbst mag ich überhaupt nicht leiden, den finde ich überhaupt nicht schön!"
und dann war sie da, diese ein Sekunde Stille, die sich wie ein ganzes Jahr anfühlt wo man sich wünscht ganz schnell im Boden zu verschwinden..... und alle schauten mich "erschrocken" an.
und ich merkte wie es in dieser alten Dame arbeitete, es wechselte zwischen hoch rotem Kopf , Verwirrtheit , mir eine vor versammelter Manschaft kleben zu wollen und einem leichtem schmunzeln.
Dann atmete sie durch und sagte vor allen Mitarbeitern.: (sinngemäß) "Du hast mich total verwirrt, weil ich mit so einer Antwort nicht gerechnet habe und so auch noch nie bekommen habe. Ich müsste dir eigentlich sagen das es frech und unhöflich war und das so was unmöglich ist und das vor allen Leuten hier.
Du bist mit Abstand die jüngste hier, gerade erst da, nur eine SchülerPraktikantin, aber du bist vielleicht die einzige, die mir irgendwie doch sehr höflich eine ehrliche Antwort gegeben hat und davor habe ich irgendwie Respekt.
Auch wenn ich deine Antwort nicht schön finde hat sie was sehr respektvolles mir gegenüber, weil du nicht so getan hast als ob. Nun bin ich hin und her gerissen und weiß nicht was ich dir für solche Situationen in Zukunft raten soll.
Danach merkte man wie allen ein Stein vom Herzen viel, dass dieses Ding nicht eskaliert ist.
Die Frau Chefin war danach besonders freundlich und nett zu mir, was die Kollegen schon verwirrte.
Ich glaube die war wirklich ins nachdenken gekommen, wie oft sie wohl im Leben schon der Form halber keine ehrliche Antwort bekommen hat und irgendwie dankbar, dass ich ihr die Augen geöffnet habe. Ich glaube sie hat sich einfach als Person ernstgenommen gefühlt.
(25.09.2020 20:37)Lightning13 schrieb: [ -> ]Andererseits richtet es auch viel "übel" an.
Was aber, oder vorallem, am eigenen "Umgang" damit liegt.
Für mich ist dieser Umgang schwer.
Das ist eigentlich dass, was mich stark beschäftigt.
in den ADHS Foren habe ich schon auch immer mal wieder kritische und grenzwertige Situationen erlebt, aber es waren immer User dabei, da veruchsuchten zu einer guten Klärung beizutragen und sich und die Situation später reflektierten und es drehte sich oft ins Gute, (natürlich nicht immer)
In so Sachforen habe ich wahrlich viel schlimmeres und grenzwertigers erlebt.
In dem Sinne immer wieder auch ein gutes Training im Deckmantel der Anonymität solche Situationen zu üben ohne im echten Leben einen soziales Desaster auszulösen.
Mir hilft es wenn ich mal was auslöse daraus zu lernen und wie ich damit umgehen kann. Zumal man ja auch um eine Rückmeldung bitten kann oder die halt so wie wir ADHSler halt sind "ungefragt" bekommt. Es ist dann aber ehrlich und eine Chance.
(26.09.2020 08:11)ComsiComsa schrieb: [ -> ]Du bist mit Abstand die jüngste hier, gerade erst da, nur eine SchülerPraktikantin, aber du bist vielleicht die einzige, die mir irgendwie doch sehr höflich eine ehrliche Antwort gegeben hat und davor habe ich irgendwie Respekt.
Auch wenn ich deine Antwort nicht schön finde hat sie was sehr respektvolles mir gegenüber, weil du nicht so getan hast als ob. Nun bin ich hin und her gerissen und weiß nicht was ich dir für solche Situationen in Zukunft raten soll.
Wie gerne hätte ich das miterlebt
Ich persönlich hätte mich selbst "übelst" gefeiert!
Hatte eine "ähnliche" Situation damals und nur durch mein "schamloses" Mundwerk habe ich den unerwarteten Respekt erhalten, der mir gebührt. :D
Aber coole Aktion von der alten Dame... Sie hat sich selbst aus ihrer "Hochnäsigkeit" heraus bewegt und wurde zum Mensch dir gegenüber ;)
(26.09.2020 08:24)Mantarochen schrieb: [ -> ]Wie gerne hätte ich das miterlebt
Ich persönlich hätte mich selbst "übelst" gefeiert!
Hatte eine "ähnliche" Situation damals und nur durch mein "schamloses" Mundwerk habe ich den unerwarteten Respekt erhalten, der mir gebührt. :D
Aber coole Aktion von der alten Dame... Sie hat sich selbst aus ihrer "Hochnäsigkeit" heraus bewegt und wurde zum Mensch dir gegenüber ;)
nun ja du merkst ja wie ich es nicht vergessen habe, es ist ja schon 30 Jahre her ;-)
Das hat mich schon sehr bewegt so wie dich deine Situation.
Ich finde das sind die Momente wo Ehrlichkeit sich einfach auch lohnt.
Ja und vor allem das diese Frau sich aus ihren "Hochnäsigkeit" heraus bewegte das hat mich sehr imponiert und ebenfalls den Respekt vor dieser Frau erhöht und von da an war es ja ein Respekt der ihr als Mensch galt und nicht der Position als Frau vom Chef und ich glaube das hat ihr einfach auch gefallen.
@ Comsicomsa: Ich finde toll wie du mit diese Frau einfach umgegangen bist! Ja, es wahr ehrlich, aber auch sehr höfflich und diplomatisch gesagt. Auf die gleiche Art hätte ich auch geantwortet.
Schön auch dass sie da so gut reagiert hatte. Ja, es gibt so viele Menschen die sich nicht mal solche Wahrheit trauen zu sagen. Schade!
Mein Freund hat auch Geschmäcker im Sache Kleidung die ich nicht teile, und wenn er mich fragt, kommt oft meine Antwort: "Ist zwar nicht mein Gschmack, aber wenn es dich gefällt ist das wichtigste".
Ich schätze auch sehr wenn man mich die Wahrheit sagt, auch wenn es direkt ist. Ich koche oft an der Arbeit und natürlich freut es mich wenn man mich sagt, es sei lecker. Aber genau so wichtig, ist auch mal mich zu sagen, wenn es einem nicht schmeckt. Da gibt es einer, manchmal, wenn er etwas nicht mag, sagt er es sei Kuhfutter und damit habe ich auch keine Mühe. Ich nehme einfach die Botschaft dass er was nicht mag und weiss für die nächste Mal. Aber die kritik sollte konstruktiv sein, also so was wie "x mag ich nicht" ist ok, kann ich damit anfange. Etwas wie "Dein essen ist nicht gut" bevor man irgendetwas probiert hatte und so allgemein finde ich nicht konstruktiv und weiss nicht ob es bei der Typ nur so ein Art war mich zu provozieren, aber lustig finde ich es auch nicht.
Ich habe es auch nicht gerne, wenn jemand von fast alles nichts nimmt, dann Ergänzung im Kühlschrank sich sucht, aber kein Wort sagt... Es ist doch klar, oder? Oder eben nicht ganz klar: Hat er allgemein Gemüsen nicht gerne oder gerade darauf keine Lust oder mag er nur nicht wie ich so koche?
Wobei ich bin auch so eine die nicht immer etwas sagt, wenn ich etwas nicht mag... Ich esse es einfach nicht... Aber wenn man mich fragt, sage ich schon die Wahrheit.
Nichtadäquate Kommunikation passiert mir ständig.
Auch wenn ich mir sicher bin, alles gut und richtig gemacht zu haben,
und das bin ich mir meistens, weil ich mehrfach kontrolliere und zwar
nicht nur Rechtschreibung/Grammatik, auch Aussprache/Tonfall, sind
unsichtbare Fallstricke überall gespannt.
Und dann gehe ich einfach von dort weg.
Ja, die Sache mit der Rechtschreibung, deutsche Sprache, schwere Sprache.
Habe mal gelesen, dass schon Freundschaften zu Bruch gingen, oder Ehen geschieden wurden, wegen Rechtschreib Fehlern, oder dem "falschen" Einsetzen von E-Mojis.
Man kann heutzutage eigentlich kaum noch "nicht" bei irgendwem, irgendwie, irgendwann, irgendwo, ins Fettnäpfchen treten.
Die Welt ist ein Ort von Fettnäpfchen "Tretminen" geworden, egal ob man ADHS, what ever hat.
Aber hier, auf der Wohlfühloase, sind zum Glück Menschen unterwegs, die offen, und verständnisvoll sind, wo man noch authentisch sein darf, ein wahrer Segen.
Lieber Gruss
Lightning13