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kattikatz Kannst du deinen ersten Satz bitte nochmal näher erläutern.
Das Anfangen ist für mich sehr leicht. Und meist sehr emotional Orientiert.
Ich Plane zwar viel aber auch gerne.Kann den Zeitaufwand dafür aber immer schlecht einschätzen. Meist brauche ich dafür sehr viel länger.
Das dran bleiben ist eher das Problem.
Und mich dazu zu zwingen nicht noch etwas neues Anzufangen.
Beim Aussortieren ist das so eine teils teils Sache.
Man könnte xy ja noch gebrauchen für ein Projekt.
Das macht es schwer los zu lassen.
Dinge mit einer sehr starken Emotionalen Bindung habe ich nicht viele.
Das meiste ist Vorrat jeglicher Art. Wasserhähne zum Beispiel.
Und Sachen für Projekte und Hobbys
Das sekundenfenster ist der bewusste Moment. Das hier und jetzt.
Das hier und jetzt ist oft stärker als die Zukunft.
Mein heutiges Ich wichtiger als das Zukünftige Ich.
Nicht immer aber leicht.
Du glaubst gar nicht, wie sehr ich Dich um diese Art von Leichtigkeit beneide. Mir täte es gut mal weniger in der Zukunft zu leben. Klar verstehe ich auch dein Dilemma.
Hat alles seine Vor und Nachteile.
Das beste wäre sicher die Mitte.
In seiner Mitte zu sein ist die Lebensaufgabe eines jeden Menschen.
Das Thema Maß & Mitte scheint so simpel und ist doch so wichtig, wie schwer.
Zuviel (gesundes) Wasser, und wir ertrinken in der Fülle, statt darin zu baden.
Zuviel (gesundes) Licht, und es blendet uns, statt uns den Weg zu erhellen.
Zuviel (manchmal angenehme) Dunkelheit, und wir verkümmern wie eine Pflanze, die nach der Sonne sehnt.
Das Maßhalten ist eine Balance, ein Tanz zwischen den Extremen. Es ist wie das Spannen eines Bogens – ziehst du zu wenig, fliegt der Pfeil nicht weit genug; ziehst du zu stark, bricht die Sehne.
Maßhalten bewahrt uns vor Überdruss und Ermüdung, schenkt uns Klarheit und Raum, das Schöne im Leben bewusst zu genießen. Es ist nicht die Mittelmäßigkeit, sondern die Kunst, das Beste aus beiden Welten zu verbinden - den Genuss und die Mäßigung, die Arbeit und die Ruhe, das Geben und das Nehmen.
Im Maß liegt nicht nur die Vernunft, sondern auch die Freiheit. Denn wer Maß hält, bleibt Herr über seine Wünsche, statt ihr Sklave zu werden. Es ist die Kunst, so viel zu nehmen, wie nährt und so viel zu geben, wie aufrichtet. Es ist der Weg zur inneren Harmonie, zur Stille, in der wir uns selbst erkennen und wachsen können.
Doch mir fällt es schwer, Maß zu halten, weil die Welt voller Versuchungen ist und mir oft suggeriert, dass „mehr“ gleichbedeutend mit „besser“ ist. Streben nach dem Höheren, nach Sicherheit oder Erfüllung, und doch vergesse ich dabei immer wieder, dass das wahre Glück oft im Gleichgewicht liegt. Vielleicht sollte ich einen kleinen Maßstab als Symbol immer bei mir haben, sonst erinnert mich keiner daran.
Und wenn ich dann wieder einmal in Gedanken versunken im Hyperfokus gefangen, an dem neuesten und schönsten und wichtigsten Projekt überhaupt arbeite und Raum und Zeit um mich herum nicht mehr existent sind, wer nimmt dann den Maßstab und brät mir damit mal eins über?
Danke für deine so zutreffenden Worte,
die mich sehr berühren.
In allem stimme ich dir zu.
Doch dann, hoppla, schoss mir der Gedanke durch den Kopf:
Aber der Hyperfokus ist doch etwas, was zu uns (mir) gehört!
Der macht doch die Sache erst so richtig spannend!
So oft in meinem Leben habe ich probiert diszipliniert etwas abzuarbeiten
und Mass zu halten. Aber wenn zuviel Ratio dabei ist, fehlt der Funke und ich brenne nicht
für das was da entstehen soll.
Also vielleicht ganz gut, dass der Maßstab im Hyperfokus vergessen wird?
Hinterher können wir ihn wieder rausholen und damit rumwedeln und uns erinnern:
Ach ja, ich wollte doch Mass halten…
Dann ist immer noch Zeit für den Ausgleich.
Wenn das Pendel zur einen Seite sehr stark schwingt,
muss es zur anderen Seite genauso stark schwingen.
So bleiben wir in der Mitte.
Ich glaub, das ist etwas das ADHS ausmacht: Dass wir so stark (!) nach beiden Seiten schwingen.
Ich hab mir schonmal einen Handytimer gestellt. Für eine muss Pause.
Dann wieder mit Timer zum Beispiel 15 Minuten Pause.
Ich muss da manchmal streng zu mir sein.
Auch diesen hyperfokus kenne ich nicht aus eigener Erfahrung.
Das Maß...um sich selbst regulieren zu können, muss man zunächst die Fülle wahrnehmen.
Die Worte von snokie erinnern mich stark an die tantrische Philosophie. Wir neigen dazu mangelzustände zu erkennen, statt zu sehen, was alles da ist.
Meine Aufmerksamkeit ist immer gleich. Es gibt Dinge, die mir sehr schwer fallen, die mich aussaugen...anderes fällt mir leicht.