ADHS-Oase Selbsthilfeforum

Normale Version: "Was charakterisiert Autismus nach der DSM-5?"
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Erläuterung und Erfahrungsbeschreibung aller Unterpunkte durch Christian Kißler, Wissenschaftler und selbst betroffener Autist:


https://www.youtube.com/watch?v=M1UruzDnCiA

"Was charakterisiert Autismus nach der DSM-5?"
Block 5 fand ich interessant: wer mit ADHS diagnostiziert ist, ist nach DSM-5 kein Autist. Liegt da DSM-5 falsch oder die, die es anders sehen?
Im Video heißt es: "Es darf keine andere Erklärung geben. Wie z.B. ADHS oder eine intellektuelle Beeinträchtigung, die z.B. diese ganzen Symptomatiken auch erklären, oder besser erklären. Das muss also ausgeschlossen werden."

Da ich gestern nicht zuEnde gehört hatte und mir ja auch überall in den sozialen Medien 'Menschen mit Autismus und ADHS' begegnen, habe ich noch einen Schritt weiter recherchiert, was mich im zweiten Zitat zu der gegenüber dem Video widersprechenden Aussage führte.

Zitat:In Deutschland ist das DSM-5 nicht verbindlich.
Hier ist das ICD-11 das offizielle Diagnosehandbuch.
Beide Diagnose-Handbücher werden regelmäßig überarbeitet:
Das DSM-5 erschien 2013 und löste das DSM-IV ab.
Das ICD-11 erschien 2021 und löste das ICD-10 ab.

(zitiert von https://autismus-kultur.de/dsm-5-diagnosekriterien/)

Ebenso auf der Seite gefunden:

Zitat:Co-Diagnose ADHS ist möglich

Schon lange war es vielen Menschen unverständlich, warum das DSM-IV festlegte, dass die ADHS-Diagnose nicht zusammen mit einer Diagnose aus dem Autismus-Spektrum gestellt werden durfte. Schließlich erfüllen viele autistische Menschen auch die Kriterien für ADHS – darauf weisen auch zahlreiche Studien hin (siehe Co-Diagnosen). Im DSM-5 fällt diese Regel weg. Die ADHS-Diagnose darf jetzt bei autistischen Menschen gestellt werden.

(zitiert von https://autismus-kultur.de/dsm-5-diagnosekriterien/)



Ich finde im Internet keinen Origianaltext von DSM-5 oder ICD 11, in dem ich diesbezüglich nachlesen kann, lediglich lese ich Interpretationen auf Webseiten.

Persönlich schlussfolgere ich, dass sich diese Thematik vom wissenschaftlichen Stand bis zum Erkenntnisgewinn bei Ärzten und Therapeuten im Wandel und zeitverzögert darstellt.

Als Betroffene stelle ich fest, dass mir im Laufe meines Lebens von einer gesunden, lediglich immer aus dem Rahmen fallenden, sehr leistungsfähigen jungen Person, im Alter von 50 Jahren ADHS diagnostiziert wurde - jedoch autistischen Merkmale immer deutlicher meine aktuelle Lebensphase bestimmen. Für mich selbst ist es (jenseits von Diagnosekriterien) wichtig, gut und richtig, mich als 'autistisch' zu bezeichnen, da es sich richtig anfühlt, dass etwas anderes, als das mir hinreichend bekannte ADHS, für meine aktuelle Daseinsweise verantwortlich ist.

Grey_exclamation Das ist ein öffentlich lesbarer Thread Sonne